4-FA und 25C-NBOMe – tödliche Mischung und oft als MDMA verkauft

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4-FA und 25C-NBOMe – Foto von Energy Control

Diese giftige Zusammensetzung verursachte neben vielen Krankenhausaufenthalten auch schon Todesfälle. Der chemische Cocktail enthält ein ziemlich starkes Halluzinogen, welches in der Regel nicht geschluckt geschnupft wird. Es entfaltet seine halluzinogene Wirkung schon indem es auf die Haut oder unter die Zunge gelegt wird. Die andere Komponente ist ein starkes Aufputschmittel, welches in Wechselwirkung gefährlich werden kann. Nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche.

Wer MDMA kauft erwartet keine psychedelische Erfahrungen mit starken Halluzinationen. 25C-NBOMe sind starke Psychedelika, welche zusammen mit 4-FA als MDMA verkauft werden. 4-FA, auch als 4-Fluoramphetamin bekannt, ist eine psychoaktive, anregende Substanz und gehört wie der Name schon verrät zu den Amphetaminen. Die Mischung beider Substanzen kann, unter anderem weil es unter einer anderen Prämisse gekauft und eingenommen wird, zu starker Verwirrung bis zu „gar nicht klar kommen“ führen.
Weil man eben eine besondere Wirkung, nämlich die von MDMA, erwartet, diese aber nicht eintritt, stattdessen ein extremes Körpergefühl und Halluzinationen, kann es zu starken geistig verwirrten Zuständen und paranoidem Verhalten kommen.
Drogenexperten sagen, dass die synthetische Verbindung sehr giftig ist und Konsumenten kardiovaskuläre Komplikationen, Krampfanfälle, Hypothermie, metabolische Azidose und Organversagen riskieren. Drei Todesfälle sind bereits in Australien bekannt.

Ungewöhnlicher Weise sind 25C-NBOMe, dessen Wirkung annähernd wie LSD ist, nicht flüssig. Es ist ein klumpiges weißes Pulver. Gemischt mit 4-FA ergibt es weißes bis bräunliches klumpiges Pulver, was auch ein bisschen kristallartig sein kann. Verkauft wird es meistens in Kapseln, aber es kann ebenso möglich sein, dass es in Tütchen abgegeben wird. Wahrscheinlich hängt das mit der Menge zusammen, die man kauft.

Leider ist bei dieser gefährlichen Mischung ein Drogenschnelltest ziemlich unnütz. In der Charge, die durch Todesfälle bekannt wurde und in Labore getestet wurde, steckt ein kleiner Anteil MDMA. Nimmt man einen Schnelltest um die Inhaltsstoffe zu prüfen, zeigt der Test aus der Apotheke an, dass MDMA und Amphetamine enthalten sind. Die Dosis an MDMA reicht gerade mal aus, um den Test anzeigen zu lassen, dass drin ist als was es verkauft wurde. Dass ein Amphetamin-Gehalt angegeben ist, ist für viele nicht ungewöhnlich und auch nicht unwillkommen bzw. akzeptabel. NBOMe werden allerdings gar nicht auf einem solchen Schnelltest angezeigt. Diese Tests können also ein falsches Gefühl von Sicherheit geben. Nur Labortests können die exakte Konzentration verschiedener Substanzen in einer Pille oder Kapsel feststellen.

Nimmt man die Substanzen separat, was nicht heißen soll, dass man die Substanzen wenige Minuten oder Stunden nacheinander nehmen soll, sind sie weniger gefährlich. Ebenso weniger gefährlich sind die Substanzen, wenn sie bewusst genommen werden und sie nicht mit fälschlichem Etikett verkauft werden.
Mittlerweile gibt es viele chemische Mixturen, die an einen klassischen MDMA, Speed oder LSD Trip angelehnt sind. Manche haben geringfügige Abwandlungen, die die Wirkung samt Nebenwirkungen kaum von dem Original unterscheiden, jedoch in der rechtlichen Lage anders bewertet werden. Dann wiederum gibt es auch Zusammensetzungen, die eine leichte synthetische Veränderung haben und verheerend anders wirken bzw. zu behandeln sind. Da sollte man schon sehr vorsichtig sein.
Was allerdings gar nicht geht und moralisch gesehen sehr kriminell ist, ist Drogen unter einen Namen zu verkaufen, dessen Inhaltsstoffe etwas anderes sind als angegeben. Die Konsumenten haben gar nicht die Möglichkeit sich weder psychisch noch körperlich darauf einzustellen oder die Droge unter den Voraussetzungen abzulehnen.

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