Achtung – das ist Kratom

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Kratom, klingt ja irgendwie nach ner Mischung aus Kraut und Atom. Aber: Kratom ist ein rein pflanzliches Opiat. Gewonnen wird es aus den Blättern des Kratombaums. Der Baum trägt auch den Namen roter Sentolbaum. Er wächst in Südostasien. In Ländern wie Thailand, Indonesien und Malaysia ist Kratom wesentlich verbreiteter als bei uns in Europa. Kratom gilt dort sowohl als Rauschmittel als auch als Arznei.

Es wirkt stimmungsaufhellend und reduziert die Schmerzwahrnehmung.

Wirkstoff
Die Blätter des Kratombaums enthalten die µ-opioide Wirkstoffe Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin. Das wirkt psychoaktiv. Es gibt unterschiedliche Kratom-Blätter, mit grünen, weißen und roten Venen in den Blättern. Diese wirken auch unterschiedlich auf den Körper, weil sie eine unterschiedliche Zusammensetzung von Alkaloide haben. Weiße Blattvenen wirken aktivierend, rote Blattvenen eher sedierend. Generell gilt, dass eine niedrige Dosis stimulierend wirkt und eine höhere Dosis dämpfend. In der südostasiatischen Volksmedizin gilt Kratom als entzündungshemmend und fiebersenkend. Weiter ist es ein wirksames Mittel gegen Durchfall. Aber die wohl größte medizinische Eigenschaft ist, dass Kratom die Wahrnehmung von Schmerzen reduziert. Es wirkt 13 Mal stärker als Morphin.

Wirkung
Die psychoaktive Substanz wirkt sedierend, das heißt man fühlt sich entspannt, die innere Ruhelosigkeit lässt nach. Die Rede ist oft von einer inneren Wärme und angenehmen Gedankengängen. Eine geringe Dosis wirkt anregend und aufpuschend, zu viel wirkt einschläfernd. Tagträume oder ähnliche geistige Ausflüge ins Imaginäre sind Begleiterscheinungen. Muss man sich unerwartet oder erwartet auf etwas konzentrieren, ist das kein Problem, die Wirkung gerät in den Hintergrund und der Konsument macht einen nüchternen Eindruck. Wenn danach wieder Entspannung eintritt, kommt auch die Wirkung des Kratom wieder zurück.
Set und Setting, die eigene innere Grundstimmung und die äußere Stimmung der Umwelt, die auf einen einwirkt. Das Set ist die psychische Verfassung, nimmt man Kratom wenn man schlecht gelaunt ist, kann es die Stimmung wieder aufhellen. Wobei ein positives Set immer optimaler ist um sich einem Rausch zu genehmigen. Die Gefahr von einer Abhängigkeit gegeben ist, wenn man bei jeder schlechter Stimmung und Anflug von schlechter Laune zu Kratom greift. Und weil Kratom sich nicht negativ auf das Erledigen von Aufgaben im Privatleben ausübt.
Setting, das Erleben der Umwelt wird durch Kratom nur geringfügig beeinflusst. Dennoch lassen sich schlechte oder gute Schwingungen durch Kratom-Konsum intensivieren. Entspannte Musik wird entspannender wahrgenommen und auch das Anschauen von Filmen kann interessanter erlebt werden.
Je nach dem wie man Kratom konsumiert tritt die Wirkung nach fünf bis fünfzehn Minuten ein. Es kann aber auch bis zu 45 Minuten dauern bis eine Wirkung eintrifft. Die Wirkungszeit beträgt zwei bis sechs Stunden, hängt von der konsumierten Menge ab.

Wie nimmt man Kratom? 
Man kann die Blätter des Baumes zerkauen und setzt so die Wirkstoffe frei. Man kann die Blätter bis zu Pulver verarbeiten und als Kapsel nehmen. Gebräuchlich ist ein Tee, den man auf Grund des herben Geschmacks mit Honig oder Zucker süßt. Rauchen und vaporisieren ist auch möglich. Allerdings ist die orale Einnahme effektiver. Für die optimale Dosierung kann man sich an folgenden Angaben orientieren. Handelt es sich um Premium Commercial Kratom nimmt man drei bis fünf Gramm für eine geringe Wirkung, fünf bis zehn Gramm für eine mittlere Wirkung und acht bis fünfzehn Gramm für eine starke Wirkung. Bei Super Kratom oder auch Thai-Kratom genannt nimmt man für eine schwache Wirkung zwei bis drei Gramm, für eine mittlere drei bis fünf Gramm und für eine starke Wirkung vier bis acht Gramm. Bei Kratom-Extrakt ist die Dosierung anders, und natürlich geringer, einzustufen. Gramm an Blättern, nicht an Pulver!

Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen von Kratom sind Übelkeit und Schwindel. Allein durch den Geschmack kann schon Erbrechen hervorgerufen werden. Auch möglich ist es, dass bei hohem Konsum die Körpertemperatur ansteigt. Die Gefahr besteht darin, dass der Konsument das Ansteigen der Körpertemperatur nicht wahrnimmt.
Am nächsten Tag oder Stunden nach dem Konsum kann es zum Kater kommen, so man es von Alkohol kennt.
Selten, aber nachgewiesen, kann es bereits bei kurzem Kratom-Konsum zu Leberschäden und Leberversagen kommen. Untersuchungen ergaben, dass Kratom im Normalfall nicht leberschädigend ist, daher wird bei diesen Fällen von verunreinigtem Kratom oder genetische Vorbelastungen der Organe ausgegangen.
Wenn die Wirkung nachlässt, kann es zu depressiven Verstimmungen kommen.
Das Abhängigkeitspotential von Kratom ist hoch. Es macht psychisch stark abhängig. Das psychologische Abhängigkeitspotential liegt darin, dass es sich gut in den Alltag einbauen lässt. Die entspannte Wirkung und Konzentration ist vom Konsument variierbar.
Eine körperliche Abhängigkeit ist auch nachgewiesen worden, allerdings nur bei einem chronischem Konsum über einen längeren Zeitraum. Die Anzeichen waren Depressionen, Schlafstörungen, Ruhelosigkeit und Müdigkeit.

Die wirkliche Gefahr
Die wirklich große Gefahr ist der Mischkonsum. In Asien werden Drogencocktails angeboten, die auch Kratom enthalten. Die Cocktails haben Namen wie „4×100“. Es ist eine Mixtur aus Kratomsud, morphinhaltigem Hustensaft, Cola und Tramadol. Ein Cocktail, der tödlich sein kann. Durch die Zusammensetzung mit diesen starken und in Deutschland verschreibungspflichtigen Medikamenten kann es zu einer Atemdepression kommen.
In Thailand kamen zwei junge Frauen aus Australien auf diese Weise ums Leben. Die thailändischen Behörden ließen darauf hin alle Kratombäume in Phuket abholzen und verbrennen.

Rechtsstatus
Kratom unterliegt in Deutschland nicht dem Betäubungsmittelgesetz. In Österreich unterliegt es nicht dem Suchtmittelgesetz.

 

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