Art Department – Der Phönix aus der Asche

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Im April letzten Jahres gaben Art Department ihre Trennung bekannt, die fünfjährige Kollaboration war zu Ende. Kenny Glasgow ist seitdem unter seinem Namen aktiv, während Jonny White das Pseudonym Art Department weiterführt. Das Ende der Zusammenarbeit hat der Produktivität des Kanadiers jedoch keinen Dämpfer versetzt, seit April erschienen Releases auf dem eigenen Label No. 19 Music, auf Ultra, Crosstown Rebels und ein Fabric-Mix. Nun macht White mit dem Start von gleich zwei Labels auf sich aufmerksam, Social Experiment und Sunday Money Music. Mit beteiligt ist Maher Daniel, der auch für No. 19 Music tätig ist.

„Ich wollte einfach die Gelegenheit nutzen, mich auf zwei verschiedene Stile von Musik zu konzentrieren, in einer Art, die den Sound voll unterstützt, visuell und ästhetisch. Ich wollte für beide Labels eine klare Aussage, anstatt Teile der Musik auf No. 19 Music zu veröffentlichen“, erklärt White seine Entscheidung, gleich zwei Labels zu gründen. Social Experiment wird eine Heimat für raue, schwere Dancefloor-Brecher sein, von Dub Techno bis hin zu Peaktime-Techno. „Es ist viel von dem, was ich auf großen Partys und Festivals spiele, einfach ein Platz für Künstler, die ich gerne unterstützen möchte, da sie auf anderen Labels nicht genommen werden. Außerdem ist das Label ein Non-Profit-Unternehmen, 100% der Nettoeinnahmen werde ich dem MAAC (Music AgainstAnimalCruelty) spenden, einer gemeinnützigen Organisation, für die ich mit meinem guten Freund und ,Pulse Radio’-Besitzer Wade Cawood arbeite.“ Das zweite Label – oder eher schon dritte, wenn man No. 19 Music bedenkt – wird sich hingegen mehr den tieferen, hypnotischen Klängen widmen. Sunday Money Music wird minimaler und trippiger, eine Hommage an die Rumänen, mit Afterhour-Stücken.

Die ersten Künstler, die auf den Labels veröffentlichen werden, stehen bereits fest. DJ Qu, der unter anderem mit „SS1“ auf Secretsundaze letztes Jahr auf sich aufmerksam machte, war der erste, der Social Experiment seinen Stempel aufdrückte. „Die EP war innerhalb von wenigen Tagen ausverkauft, was ein wirklich aufregender Start für uns war. Ich hoffe, ich werde auch weiterhin mit Qu zusammenarbeiten, da sein Stil genau das repräsentiert, was ich mir für das Label vorgestellt habe.“ Des Weiteren werden Jonathan Lee sowie Moreon&Baffa zu den Ersten gehören, die auf dem Label veröffentlichen werden.Der Start von Sunday Money hingegen ist noch ausgeblieben. Die erste Platte wird von Morgan Hyslop kommen, das Werk befindet sich gerade im Mastering-Prozess. Außerdem verrät Jonny, dass Shaun Reeves, Guti und Rustam von dem Label gesignt wurden. „Ich war niemals im Label-Geschäft, um damit Geld zu verdienen, es ist einfach nur etwas, was ich geil finde. Künstler finden, mit ihnen arbeiten, sie zu ihrem Besten treiben und die Musik dann an Leute verteilen, die darauf heiß sind: Das ist es, was mich bei der Sache hält und inspiriert – sowohl als Künstler wie auch als Geschäftsmann.“ Gerade in seiner Funktion als Geschäftsmann hat sich White viele Gedanken um den Start seiner zwei neuen Imprints gemacht. Beide werden nur auf Vinyl veröffentlichen –dass sich der Markt aber weiterentwickelt hat, ist ihm bewusst. „Ich glaube, dass es für Underground-Labels töricht ist, sich vor der Realität zu verschließen. Zum Beispiel habe ich gerade für No. 19 Music einen Deal mit Beatport abgeschlossen, das nun nicht nur ein Downloadshop, sondern auch ein Streamingdienst ist. Wir verkaufen digitale Platten und DJs brauchen das. Aber wenn jemand nicht zwanghaft Dateien auf seinem Rechner benötigt, um Musik zu hören, warum sollten wir ihm den Zugang verwehren? Andererseits kann ich meine elitäre Sammlerkappe nicht absetzen und habe gerade zwei Labels gegründet, die nur auf Vinyl veröffentlichen, ohne Nachpressungen, ohne digitale Ableger. Die Realität in dieser neuen Verlagswelt ist, dass es viele verschiedene Wege gibt, Musik zu konsumieren. Unterschiedliche Stile von Musik erfordern unterschiedliche Herangehensweisen, die zu der jeweiligen Vision am besten passen. Ich denke, dass das okay ist, mich interessiert alles daran.“

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