Das sind die abgefahrensten Clubs der Welt – Teil 1

Wir starten unsere neue Serie „Abgefahrene Clubs aus aller Welt“ mit einer Auswahl der ersten Fünf. Wir wollen euch einfach mal coole Party-Locations auf der ganzen Welt vorstellen, die nicht so einfach zu finden sind. Das alljährliche Ranking des DJ Mags über die weltweit besten Clubs zeigt uns ja eher eine Liste riesiger, hauptsächlich von EDM und großen DJ-Namen bestimmten Diskotheken (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das ist auch völlig in Ordnung, aber wir möchten euch hier den Blick für die kleineren Plätze öffnen, die mindestens genauso viel Charme haben und gute Musik bieten. Alle davon wurden von der Redaktion selbst auf Herz und Nieren getestet… Ohne unsere eigene Leber zu schonen.

Vielleicht steuert ihr bei eurer nächsten Reise ja einen davon an. Danksagungen nehmen wir gerne anschließend in Empfang.

suma beach

Suma Beach – nahe Istanbul – Türkei

Tatsächlich liegt Suma Beach nicht in Istanbul selber, sondern ca. eine Stunde nördlich, direkt am schwarzen Meer. Mit äußerst guten Bookings (Dixon, Katermukke, Tale Of Us, …) dürfte der Outdoor Club kein komplett unbeschriebenes Blatt sein, dennoch möchten wir ihn allen anderen gerne vorstellen. Weil er auch einfach so gut ist. Vom Taksim Platz in Istanbul steuert ein Bus den Suma Beach am Wochenende regelmäßig an. Zumindest in der Theorie. Manchmal fährt er, manchmal nicht. Manchmal nur, wenn alle Plätze gefüllt sind und manchmal nur, wenn man den Fahrer lange genug nervt.

Schafft man es jedenfalls irgendwie an seinen Bestimmungsort am Schwarzen Meer, dann erwartet einen ein Outdoor Club in einem kleinen Wäldchen am Meer. Klingt geil? Ist es auch. Mit liebevoller Beleuchtung schafft man hier eine Atmosphäre von Berliner Sommer-Flair gepaart mit orientalischem Einschlag. Hier finden sich Hipster und Alternative zusammen mit allen Arten von Music-Lovern. Und dann heißt es: Tanzen bis die Sonne aufgeht.

village underground

Village Underground – London – United Kingdom

Mitten im coolen Londoner Stadtteil Shoreditch macht ein Club von sich reden. Einige ultra hippe Leser werden sagen, dass Shoreditch gar nicht mehr so cool und bereits Mainstream ist. Die Hater sind da vielleicht schon zum Shopping durchgeschlendert, als es noch gar keine Geschäfte gab. Wir finden, die Gegend ist immer noch arschgeil. Ich selbst war dort bei einem Gig von Mano Le Tough (All Night Long). Die Tatsache, dass Karten im Vorverkauf zu holen sind, ist eine gute Idee war, zeigt zwar, dass der Laden tatsächlich unter Locals kein absoluter Geheimtipp mehr ist, aber auch, dass eine große Nachfrage besteht. Völlig zurecht. Nicht nur wegen der ausgezeichneten Bookings. Das Village Undergound vereint eine super Location mit coolem Londoner Partyfolk und einem ausgezeichneten Soundsystem. Die Backsteinmauern und hohen Decken an der einen Seite sowie die gewölbeartigen Zwischengänge auf der anderen Seite geben dem Ganzen einen gewissen Kirchenflair. Anbetungswürdig. Vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig für den deutschen Clubgänger: Hier gibt es Dosenbier. Für stolze 4,50 Pfund. Derzeit etwas mehr als 6,40 Euro. Bitte liebe Briten, wenn das Bier schon so teuer ist, gebt uns bitte eine Flasche!

stackenschneider

Stackenschneider – Sankt Petersburg – Russland

In einem dubiosen Hinterhof neben der berühmten Auferstehungskirche findet sich eine Reihe cooler Clubs des Sankt Petersburger Nachtlebens. Ein verrückter Kontrast, der die Gegend noch interessanter macht. Neben einer Bar mit dem Namen Kopen gibt es eine Tür. Ohne Schild. Ohne Beleuchtung. Dahinter verbirgt sich der Club Stackenschneider, benannt nach einem russischen Architekten. Durch Zufall stolpert man nicht in diesen Laden. Deswegen ist er auch mit den coolen Kids der Stadt gefüllt. Russische Hipster gibt es hier mehr, als man sich hätte träumen lassen. Eine uns vielleicht bisher gänzlich unbekannte Spezies. Viele russische Acts, aber auch teilweise internationale (z.B. waren schon die Bunten Bummler hier), spielen sehr deepen Tech-House, teilweise auch Techno. Der Club fasst um die 100 Leute und schafft damit eine fantastische familiäre Atmosphäre.

breakfast

The Breakfast Club – Tel Aviv – Israel

Etwas im Schatten des wohl bekanntesten Club Tel Avivs The Block, dürfte der wesentlich kleinere Breakfast Club wohl nur wenigen ein Begriff sein. Eine Reise ist er dennoch definitiv Wert. Hier ist der Name Programm. Die jungen Israelis kommen eher zur Frühstückszeit, wenn woanders nicht mehr viel geht. Dementsprechend läuft dort natürlich auch feinste Techno Musik. Aber halt. Wenn man den Laden betritt, steht man an einer kleinen Bar mit einem älteren DJ, der kein Oberteil dafür aber eine Federkrone und jede Menge Brusthaare trägt. Aus den Lautsprechern dröhnt eine Art arabische Musik. Tausend und eine Nacht und so… Aber nicht aufgeben, wir haben euch nicht verarscht. Hinter zwei schwarzen Vorhängen gelangt man auf Umwegen in den eigentlich interessanten Teil des Breakfast Clubs. Ein langer Flur, schwärzer als der Humor jedes Briten, welcher auf ein DJ Pult zuläuft, an dessen Ende gigantisch laut und kristallklar Techno läuft. Eine verrückte Location mit coolem sowie skurrilem Publikum, der man sich nur zu gerne hingibt. Neben viele lokalen DJs spielen hier auch ab und zu international bekanntere Acts. Die ganz großen Namen findet man allerdings nicht. Vermutlich auch der Größe des Clubs geschuldet.

mamba

Mamba – Santiago de Chile – Chile

Das Mamba ist ein unscheinbares schwarzes Haus, an dem nicht einmal ein Schild auf dessen Existenz hinweist. Als wolle der gemeine chilenische Raver sagen: ‚Fuck the Tourists!‘ Drinnen herrscht allerdings eine gegensätzliche Atmosphäre. Tatsächlich war die Anzahl an ‚Gringos‘ im Club extrem gering. Umso größer war allerdings das Interesse an uns und die Gastfreundschaft, die uns entgegengebracht wurde. Selten wurden mehr Freundschaften innerhalb kürzester Zeit geknüpft. Bestimmt ein Grund, warum wir diesen Laden so lieben. Wer nach wochenlangem Backpacking durch Südamerika von Salsa Musik die Schnauze voll hat, findet hier Asyl. Bounciger Tech-House Sound füllt hier jedes Wochenende die Tanzfläche innerhalb kürzester Zeit.

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