Drogen im Abwasser – wo wird was am häufigsten konsumiert

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Dülmen Kläranlage – Drogen im Abwasser

Drogen im Abwasser – Wo wird was am häufigsten konsumiert

An Hand von Abwasseruntersuchungen kann festgestellt werden, welche Teile der Bevölkerung welche Drogen konsumieren. Wo bei Befragungen geschummelt werden kann, lassen Labor-Untersuchungen keinen Raum für Mogeleien zu. Somit kann konkret nachvollzogen werden, welche Drogen in welcher Stadt am häufigsten konsumiert werden und wann. Das EMCDDA (European Monitoring Centre of Drugs and Drug Addiction) lässt Proben vom Abwasser in verschiedenen Städten Europas untersuchen und veröffentlicht die Ergebnisse. Durch die Ergebnisse können wertvolle Rückschlüsse auf den Drogenfluss in den jeweils beteiligten Städten gezogen werden. Weiter lassen sich geographische Unterschiede bezüglich des Konsumverhaltens und Vorlieben feststellen.

In Deutschland wurden die fünf Städte Berlin, München, Dresden, Dortmund und Dülmen auf Drogen in deren Abwässern untersucht. Die Ergebnisse sind überraschend und vorhersehbar zu gleicher Zeit.
Beginnen wir mit dem vermutet verschlafenen Städtchen Dülmen in Ostwestfalen. Von wegen verschlafen – in Dülmen wird das meiste Speed (Amphetamine) konsumiert. Während unterhalb der Woche ein konstanter Konsum von Cannabis nachgewiesen wird, wird am Wochenende bevorzugt Speed konsumiert, Kokain und Ecstasy eher weniger, von Crystal Meth lassen die Dülmener ganz die Finger. Mit einem Wert von 67,6 mg pro 1000 Einwohner und Tag ist der Speed-Konsum in Dülmen drei Mal so hoch wie in Dresden und München. Die Stadt liegt in der europäischen Rangliste auf Platz 13.

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Nachvollziehbarer ist es (wer Dortmund kennt), dass in der Ruhrpott-Stadt am meisten Koks konsumiert wird. Mit einem jährlichen Konsum von 280 kg Kokain führt Dortmund mit London, Mailand und Amsterdam die Kokser-Spitze an.

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Auch nachvollziehbar ist es, dass Dresden mit Abstand den höchsten Konsum von Chrystal Meth der deutschen Städte verzeichnet. In Dresden werden 136,7 mg Meth pro 1000 Einwohner pro Tag konsumiert. Im Vergleich dazu: München mit einem Wert von 25 mg und Dortmund mit einem Wert von 3,7 mg. Der Osten Europas zeigt generell einen starken Konsum von Chrystal Meth und eine tragende Rolle in der Drogenwirtschaft. Die sächsische Landeshauptstadt steht auf der Europa-Rangliste auf Platz vier. Die Tschechische Republik und die Slowakei führen den Meth-Markt an. Amsterdam, Barcelona und Athen haben geringe Chrystal-Meth-Werte. Cannabis und Kokain sind in den Ost-Stadt weniger beliebt bzw. häufig vertreten.

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Berlin, Dortmund und München scheinen die Städte der Liebe zu sein. Zumindest verzeichnen dies die Untersuchungen der Abwässer. Hier wird ein hoher Anteil MDMA und Ecstasy nachgewiesen. Oslo schlägt die deutschen Städte mit einem vier mal so hohen mg-Wert.

Also liebe Leute, nichts aber auch gar nichts, was ihr tut oder getan habt, bleibt geheim. Die Regierung hat ihre Augen überall, selbst in der Toilette.

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Foto: Wikipedia