Erstes Wiener Heimorgelorchester – Die Mensch-Maschine (monkey.)

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Viele haben sich schon an Kraftwerk-Coverversionen versucht, manche mehr, andere weniger erfolgreich. Und einige wurden sogar direkt wieder vom Markt geklagt – siehe beispielsweise Anthony Rother mit seiner an sich hervorragenden „Trans-Europa-Express“-Version. Derzeit noch am Markt befindet sich das Werk des Ersten Wiener Heimorgelorchesters. Bewaffnet mit Casio, Farfisa, Hohner und Co. haben die vier Mannen eine nicht uncharmante, weil deutlich menschelndere und absurd-schräge Version des Mensch-Maschine-Albums aufgenommen. Und zwar in Gänze. So finden sich neben den guten alten Robotern oder dem unvermeidlichen Modell auch Stücke wie Neonlicht oder Spacelab, die im Kraftwerk-Backkatalog mitunter etwas stiefmütterlich behandelt wurden. Das Heimorgelorchester dudelt sich also durch das Album – „dass es eine Freude ist“ möchte ich gerne schreiben; ist es aber leider nicht immer. Denn während die eröffnenden „Roboter“ noch den ein oder anderen Schmunzler verursachen und auch der Titeltrack „Mensch-Maschine“ zum Abschluss gekonnt in einen Wohnzimmerkontext transformiert wurde, fallen Stücke wie besagtes „Modell“ durch vollkommen verstimmte Orgelparts und leider weniger lustig als gedachtem Micky-Maus-Gesang der Skip-Taste zum Opfer. Die Idee ist gut, die Ausführung nicht immer. Als Kleinod für die Kraftwerk-Sammlung nicht zuletzt aufgrund des grandiosen Artworks durchaus brauchbar, gecovert haben aber andere schon besser. 6/10, Gubot.