Falko Niestolik presents Bigroom Bangers 01-2017

bigroombangers_01-2017

Norman Doray
For Real (SPRS Records)
Ewig dabei und definitiv immer für einen kleinen wie auch großen Hit bereit – zu dieser Künstler-Kategorie gehört Norman Doray. Die neue Nummer ist definitiv ein Groove-Monster mit einer ordentlichen Portion Disco. An allen Ecken funkend und piepend, schiebt sich die Nummer immer höher in der Einsatz-Scala. Nicht zu hart, aber auch nicht zu soft, ist sie derzeit wohl nur im Vorprogramm platziert, was aber von Club zu Club variieren kann. Leider ist der Vocal-Part viel zu kurz und so kann man dem Track seine Tooltauglichkeit nicht absprechen, mehr wäre allerdings schön gewesen. 7/10

DJ Snake feat. Justin Bieber
Let Me Love You – DON DIABLO REMIX (Polydor Records)
Das Original war und vor allem ist noch ein Hit – und schon wird nachgelegt. Bereits bei der Ankündigung war klar: Hier wird großes Kino gespielt. Kein Geringerer als einer der derzeitigen Global Player Don Diablo nimmt sich dem Thema an und verwandelt den Track in den typischen Wobble-Style, was ihm wirklich guttut. Auch wenn nicht viel riskiert wird, hatte er doch dahingehend beim Remix für Rihanna ziemlich überrascht – hier allerdings in keiner Weise. Das ist nicht schlimm, da das Ding trotzdem ordentlich abgeht. Die Liebhaber werden sich freuen. 9/10

DJ Katch feat. Hayley
Lights Out (Too Drunk) (WePlay)
Hier kommt mein persönlicher Track des Monats. Es groovt, es pumpt, es macht Spaß, es ist gefühlvoll und das Teil geht einfach auf den Punkt durch die Decke. In 4 Minuten und ca. 30 Sekunden ist alles verpackt, was einen perfekten Bigroom-Trap-Track ausmacht. Die Vocals verleiten direkt zum Mitsingen und auf dem Weg zum Drop nimmt das Ganze so smoove und charmant Fahrt auf, dass es eine wahre Freude ist. Ich bin schon sehr auf die Remixe gespannt, denn es ist alles da, um daraus noch mehr für andere Richtungen zu machen. 10/10

Dzeko
Liberty (Musical Freedom Records)
Also gleich vorneweg, ich habe schon Besseres von ihm gehört. Aber nachdem mir jeder diese Platte als Hit verkaufen wollte, musste ich ja quasi reinhören. Die Nummer ist ordentlich produziert und die Sounds folgen dem Brass-Trend, der derzeit übergreift. Ich will nicht sagen, dass hier übertrieben wurde, aber er steht schon sehr im Vordergrund. Grundsätzlich ist das nicht schlimm, aber der Track verfehlt leider ein wenig seine Wirkung, da die Melodie einfach nicht mitreißend ist, was sie bei der Instrumentierung aber unbedingt sein sollte – siehe Tujamo und Co. Egal, das Backing ist amtlich und er wird seine Anhänger finden, aber eben leider nicht hier. 4/10

Sunnery James & Ryan Marciano and Eddie Thoneick
Drums Of Tobago (Armada Music)
Also, der Titel ist schon aussagekräftig und man wird nicht enttäuscht. Es groovt, es pumpt und es geht karibisch zur Sache. Da haben sich drei gefunden und sie machen Gute-Laune-Latino-Bigroom-House der Spitzenklasse. Der Break ist mit wunderbaren Vocals versehen, während die Steel Drum ihn zur Chefsache erklärt. Der Drop ist nicht zu hart und die gute Laune ist Programm, ohne kitschig zu werden. Soundtechnisch auf einem hohen Niveau – solche Ausflüge darf unser House-Export Eddie Thoneick jederzeit und immer wieder gerne machen. 10/10

JAUZ
Feel The Volume (Joyride Remix) (Mad Decent Records)
Das Original ging schon durch die Decke und Mad Decent legt noch mal einen nach mit einem Ultrabrett. Der hier vorliegende Joyride-„Stick In Reverse“-Mix benötigt all eure Aufmerksamkeit, denn der Wechsel der Styles vollzieht sich dermaßen schnell und in einem Guss, dass es schwer wird, dem Ganzen zu folgen. Breaks treffen auf Future House, gemischt mit einem Touch „Chicago“, veredelt mit Bigroom und weiter geht die Reise. Mehr Abwechslung geht nicht. Ultraheiß! 9/10

CID & Kaskade
Sweet Memories (Remixes) (Big Beat Records)

Was lange liegt, wird einfach noch mal durch frische Mixe kurz vor Ende rausgehauen. So wie eben hier. Es war bei uns kein Hit, aber irgendwie doch vorhanden. So hat man sich Moguai geholt, der einen wirklich gelungenen Remix abliefert, der seine Qualitäten aber erst nach mehrmaligem Hören offenbart. Mit Genairo Nvilla schnappte man sich einen Remixer, der bisher in Kryders Umfeld sein Unwesen getrieben hat und der in feinster Tribal-Bigroom-Manier das gute Stück durch den tanzbaren Kakao zieht – und das mit Erfolg. Super Job von beiden Remixern! 9/10

Airwolf
Back On It (ETC ETC Records)
Also, Airwolf hat bisher nur auf seiner Homebase ETC ETC releast und bis dato war das auch nicht sonderlich spannend, bis jetzt. Mit seinem neuen Machwerk „Back On It“ ist Airwolf auf unserem Radar aufgetaucht und das direkt im Fadenkreuz. Das nenne ich mal ein Groove-Brett: Das Vocal peitscht das Ding ordentlich an und die Bassline ist dezent schön im Gesicht platziert. Nur der dann aufkommende flächige Synth bremst das Ganze ein wenig, aber die Freude auf den kurz gehaltenen Break und der eben kurz darauf kommende Drop lassen uns einfach weitertanzen. Wirklich gut! 8/10

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