FAZEmag Jahrespoll 2015: Remix

Poll2015
Treffen der Generationen. Der neue Sieger hat sich einen Track vorgenommen, der 1993 erschien, und ihn so aufgemöbelt hat, dass er damit einen großen Hit landete …

01. Sven Väth – Ritual Of Life/Adam Port Remix
02. Alan Fitzpatrick – For An Endless Night/Jel Ford Remix
03. Howling – Signs/Rødhåd Remix
04. BMG – Revolt Of The Clowns/Sebastian Groth Remix
05. Damian Lazarus & The Ancient Moons – Vermillion/&ME Remix
06. Eric Prydz – Opus/Four Tet Remix
07. Gregory Porter – Liquid Spirit/Claptone Remix
08. Ebo Taylor & Pat Thomas – Eye Nyam ‚a‘ Mensuro/Henrik Schwarz Remix
09. DJ Boris – Can You Hear Me/Enrico Sangiuliano Mix
10. Kiasmos – Swept/Tale Of Us Remix

11. Paul Kalkbrenner – Feed Your Head/Klaudia Gawlas Remix
12. Joseph Capriati – Awake/Julian Jeweil Remix
13. Pan-Pot – Your Attention/Nicole Moudaber Remix
14. Oliver Koletzki – Iyewaye/Hatzler Remix
15. Röyksopp – Sordid Affair/Maceo Plex Remix
16. Radio Slave – The Clone Wars/Markus Suckut Remix
17. Pan-Pot – Sleepless/Stephan Bodzin Remix
18. Trus’me – I Want You/Alan Fitzpatrick Remix
19. WhoMadeWho – Heads Above/Kollektiv Turmstrasse Remix
20. Acid Pauli & Monolink – The End/Mollono Bass Rmx

Das könnte euch auch interessieren:
FAZEmag Jahrespoll 2015: weitere Ergebnisse
FAZEmag Jahrespoll 2014: Remix

10 weitere Remixe, die besser sind als das Original
10 Remixe, die besser als das Original sind 

&Me - Adam Port
&Me und Adam Port im Interview:

Ein Remix (dt. Neuabmischung) ist eine neue Version eines Musiktitels auf der Basis des Mehrspuroriginals. Das Konzept eines Remixes ist vor allem in der elektronischen Tanzmusik, im Hip-Hop und im Contemporary R&B verbreitet. Der Remix ist nicht zu verwechseln mit dem DJ-Mix, wo ein DJ bestehende Tonträger mischt, verbindet und manipuliert (Scratchen), wie beim Turntablism. Das hat Wikipedia gut erkannt und erklärt. Denn nirgendwo wird häufiger geremixt als in der elektronischen Szene. Ein Grund dafür, dass diese Produktionsart zu den absoluten Königsdisziplinen gehört.

Im Jahr 2015 hat Keinemusik-Honcho Adam Port den glorreichen ersten Platz belegt, indem er einen Track von einer Galionsfigur neu interpretierte, an den sich wohl nur die wenigsten herangewagt hätten: „Ritual Of Life“ von Sven Väth. Letzterer war und ist als Produzent zumeist mit kongenialen Partnern wie Johannes Heil, Anthony Rother, Alter Ego oder Ralf Hildenbeutel im Studio. Und genau mit Hildenbeutel zusammen hat Sven Väth 1993 – zur Hochphase seiner Goa-Vorliebe – den Track produziert. Jetzt, 22 Jahre nach dem Release auf Eye Q Records, erscheint auf einseitig bespieltem grünem Vinyl der Adam-Port-Remix dieses Acid-Goa-Tracks. Wir erreichten den Berliner während seiner US-Tour zusammen mit &Me, der in der Kategorie „Best Remix“ mit seiner Version zu Damian Lazarus‘ „Vermillion“ auf dem zweiten Platz landete. Keinemusik – die Remix-Götter.

„Danke für den Support! Ich weiß das sehr zu schätzen. Ehrlich gesagt bin ich überrascht gewesen, dass der Remix so gut ankam. Eine Nummer, die 10:08 Minuten lang ist und einen relativ langen Break hat, ist in der momentanen Zeit nicht einfach an den DJ zu bringen“, erklärt Adam, der für diese Kooperation aktiv auf Cocoon zugegangen ist. „Für mich ist das gerade der interessanteste Weg, da 97 Prozent der Remix-Anfragen, die ich bekomme, leider nichts für mich sind. Ich habe am Track herumgejammt und dabei sind die Ideen entstanden. Eine Masteridee habe ich eigentlich nie, wenn ich einen Remix angehe. Kreativität kommt erst durch die Arbeit. Es gab keine Originalspuren mehr zu der Nummer, also musste ich mit dem Track irgendwie arbeiten. Die Nummer hatte zum Glück viele freie Stellen, wo ich Parts rausschneiden konnte. Ich habe viele Percussions und Shaker aus der ,Keinemusik-Werkzeug #1’ von David Mayer benutzt.“ Sein Credo bei einem Remix lautet immer, dass das Original klar erkennbar sein, aber unter allen Umständen den Vibe seiner Stücke tragen muss. Klappe nicht immer, sagt er – in diesem Fall aber umso mehr. In diesem Jahr befand er nachstehende Stücke für die besten Remixe: „Manfredas mit ,Square Lights’ (Zongamin Remix Take One), Till von Seins ,The Manifest’ im Pablo-Fierro-Remix, Shit Ro- bot feat. Reggie Watts ,Where It‘s At’ (Johnny Aux Remix) und natürlich die Remixe von &Me für Art Department und Damian Lazarus.“
Letzterer hat, wie bereits eingangs erwähnt, den zweiten Platz belegt. „Ich hatte mit Damian schon länger Kontakt bezüglich Crosstown Rebels. Eines Tages kam dann die Anfrage, einen Remix zu ,Vermillion‘ zu machen. Erst war ich ein bisschen verwundert, da es schon ein Remix-Paket von dem Track gab, aber da ich eh schon ein großer Fan war, hab ich natürlich zugesagt. Ideen hat man immer viele, aber was am Schluss davon übrig bleibt, ist eine andere Sache. Eigentlich sollte es nur ein straighter Groove werden, der von den Vocals aufgelöst wird. Ganz funktioniert hat das aber über acht Minuten dann doch nicht“, erinnert sich &Me an die Entstehungsphase. „Da die Groove- und Vocal-Kombination nach spätestens drei Minuten langweilig wurde, musste ich noch irgendwie musikalisch rangehen. Allerdings wollte ich nicht zu viele Elemente vom Original benutzen. Die waren zwar super, hätten aber für meine Version ein wenig den Drive raus- genommen und somit auch die Clubtauglichkeit. Ich habe dann eine Art Frage-Antwort-Spiel mit den Vocals gemacht und noch ein Element für den Break gefunden, damit dort auch ein wenig was passiert. Ich denke, dass es wichtig ist, dass in irgendeiner Weise der Originaltrack noch erkennbar ist – das verfolge ich bei allen meinen Remixen. Hilfreich sind dabei natürlich Vocals oder Melodien, die man mag und auch verwenden kann. Ich verwerfe schnell Sachen und da kann es natürlich problematisch sein, wenn zu viel vom Original untergeht und man am Ende vor einem komplett neuen Track steht.“ Während beide noch mehrere Wochen auf Tour sein werden, erscheint von Adam Port in absehbarer Zeit ein Remix für Jimpster auf Systematic. Auch &Me möchte sich nach Ankunft in Berlin erst mal wieder im Studio einschließen und „all die Tracks beenden, die sich so als Demoversionen auf meinem Rechner angehäuft haben.“