Francesco Tristano trifft Derrick May – Generationenkollaboration

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Francesco Tristano trifft Derrick May – Generationenkollaboration

Für sein aktuelles Album „Surface Tension“ hat Francesco Tristano mit Derrick May zusammengearbeitet. Bei vier Songs ist die Legende aus Detroit mit dabei, die anderen komponierte der luxemburgische Musiker allein. Die Kollaboration war auch schon Teil von Francescos Live-Set „p:anorig“, mit der er derzeit auf Tour ist. Der Langspieler ist bereits auf Mays Label Transmat erschienen. Wie die beiden Künstler sich trafen und wie es dann zu einem gemeinsamen Album kam, erzählt Francesco im Interview.

Für dein Album „Surface Tension“ hast du eng mit Derrick May zusammengearbeitet. Wie kamt ihr beide in Kontakt und was hat dich dazu bewogen, mit ihm zu arbeiten?

Derrick und ich haben uns vor Jahren in Detroit getroffen. Carl Craig stellte uns beide einander vor. Wir fuhren danach ein wenig durch die Stadt. Vor zwei Jahren dann waren wir zusammen für ein Orchesterprojekt gemeinsam auf der Bühne. Er kannte meine Version von ‚Strings Of Life‘ und wir hatten unglaublich viel Spaß. Wir wussten da schon, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis wir wieder gemeinsam im Studio sein würden.

Wie würdest du den Unterschied zu deinen vorherigen Alben beschreiben?

Es ist eine Fortsetzung meiner Werke, die ich für InFiné und Get Physical geschrieben habe. Aber du wirst feststellen, dass das Klavier seltener vorkommt. Es ist ein Album mit vielen Synthesizern, es ist der typische Technoklang.

Du arbeitest auch mit Orchestern zusammen. Wie sieht eine Kollaboration da aus? Wo siehst du Gemeinsamkeiten zwischen klassischer und elektronischer Musik?

Mit dem Kölner Kammerorchester habe ich Musik von Johann Sebastian Bach gespielt. Es war eine sehr nette und flüssige Kollaboration. Verbindungen zwischen klassischer und elektronischer Musik, und um genau zu sein jeder anderen musikalischen Richtung, kann man überall finden. Musik besteht aus universellen Elementen wir Rhythmus, Melodie, Harmonie und Klangfarbe. Diese Bestandteile sind in jeder Form der Musik präsent.

Du bist mit einer neuen Live-Show unterwegs. Was ist dein Konzept dafür?

Die Show ‚p:anorig‘ gehört zum neuen Album. Sowohl die neue Show als auch das Album kamen zur selben Zeit zustande. Die Idee kam dafür auf, als Derrick mich vor zwei Jahren in Irland spielen sah. Er sagte zu mir: ‚Niemand weiß, was du tust.‘ Also orientierte ich mich an Größerem: Bühnendesign, Lichtdesign und das Studio auf die Bühne bringen. ‚p:anorig‘ ist das Resultat von Teamwork, jeder Teil ist essentiell. Die ersten paar Shows in Tokyo, Berlin und Amsterdam waren erfolgreich und wir freuen uns jetzt schon auf die nächsten Stopps.

 

Aus dem FAZEmag 059/01.2017

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