Groove Symphony: klassische Musik für Elektronik-Musiker

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Groove Symphony, das 1. Konzert für junge Leute. Ein Event, das klassische und elektronische Musik verschmelzen lässt und das bereits zum dritten Mal. Während 2013 Beatamines & David Jach das Projekt kuratierten, waren es im vergangenen Jahr Feliks & Mathias alias Super Flu aus Halle/Saale, die ihre Stücke mit der Dortmunder Philharmoniker neu interpretierten und dabei auf zahlreiche positive Kritiken stießen. Das Thema der dritten Ausgabe lautet „Neue Welt“. Passend dazu werden die beiden Dresdner Alec Troniq und Gabriel Vitel, auch bekannt von Ipoly Music und Broque, Antonin Dvoráks Sinfonie „Aus der neuen Welt“ spielen und remixen, natürlich im Zusammenspiel mit den Dortmunder Philharmonikern und Gabriel Feltz als Dirigenten. Am Samstag, dem 24.10., wird es eine offizielle Pre-Party in der Off-Location Durchblick (am Westfalenpark) geben. Um für das Konzert am 26.10. bestens gewappnet zu sein, haben wir uns ein wenig mit den Protagonisten Alec Troniq und Gabriel Vitel unterhalten. Was dabei rauskamt lest ihr hier:

Nach Super Flu und Beatamines & David Jach sorgt nun ihr für die 3. Groove Symphony mit den Dortmunder Philharmonikern. Welchen Bezug habt ihr zur klassischen Musik? Was reizt euch an diesem Event?
Alec: „Ehrlich gesagt hatte ich bisher keinen Bezug zur klassischen Musik – und gerade diese Horizonterweiterung reizt mich an dem Projekt. Ich liebe Style-Crossovers und habe zwar in der Vergangenheit mit Jazzbands gespielt oder mit Rockmusikern kooperiert, aber die Arbeit mit einem Orchester ist etwas ganz anderes. Wir arbeiten nun schon seit vielen Monaten an den Vorbereitungen und dabei wird deutlich, dass Klassik und Elektronik die wahrscheinlich gegensätzlichsten Musikstile überhaupt sind – auch in Bezug auf die Entstehung und Aufführung. Wir sind beide reine Autodidakten ohne musikalische Vorbildung. Es macht aber wahnsinnig Spaß, das alles am Ende doch funktionieren und wirken zu lassen.“
Gabriel: „Anders als meine bessere Hälfte Alec habe ich schon lange engen Bezug zur klassischen Musik. Meine Eltern hören viel Musik, die mich als Kind schon früh faszinierte. Da habe ich nicht nur Vaters Rolling Stones oder The Police Platten heimlich auf’s Zimmer genommen, sondern auch mal Muttis Klassik-Scheiben. Neben Tschaikovsky, Chopin und Konsorten war mir also auch Dvořák nicht unbekannt, der die Grundlage unseres Stücks liefern wird. Deswegen ist es spannend, diese verschiedenen Welten fusionieren zu lassen und das Ganze auch noch mit Gesang zu vereinen. Nicht einfach aber eine tolle Herausforderung.“

Ihr habt sogar extra neue Songs produziert, die ihr dort erstmalig spielen werdet.
Inwiefern unterscheidet sich die Produktionsweise zu einem normalen Clubtrack?

Alec: „Unser gesamter Beitrag zum Konzert ist von Grund auf neu produziert. Einzelne Teile daraus sollen nachher aus dem Konzerthaus heraus an die Öffentlichkeit gelangen. Die Produktion eines Songs unterscheidet sich vor allem durch den extremen Aufwand der Orchesteraufnahmen. Diese Recordings dann in elektronsiche Musik einzuweben, ist auch für die Abmischung eine Herausforderung. Außerdem ist es für einen Elektro-Frickler wie mich ein völlig neues Gänsehaut-Gefühl, seine eigene Musik aus einem solch dynamischen Klangapparat zu hören, der aus hochqualifizierten Profis besteht, die auf rein akkustischen Instrumenten spielen, welche auch noch ein Vermögen wert sind. Dagegen kommt mir mein spielerischer Synthie-Kram unglaublich klein vor. Clubtracks sind aus musikalischer Sicht ja sehr einfach und monoton – aber die funktionieren eben auf einer ganz anderen Wahrnehmungsebene.“

Ihr arbeitet dort mit einem großen Team zusammen: Philharmoniker mit Dirigent, Arrangeuren sowie Ton- und Lichtfachleuten. Wie kann ich mir die Zusammenarbeit vorstellen bzw. was erwartet die Gäste des Events?
Alec: „Grundlage für das Konzert ist Antonín Dvořáks Sinfonie „Aus der Neuen Welt“. Wir nehmen uns einzelne Teile davon vor, zerhäckseln sie und setzen sie komplett neu zusammen. Dazu werden noch einige unserer eigenen Songs orchestral aufgeführt – auch das ist absolut einmalig.“
Gabriel: „Zu erwarten ist ein sehr vielseitiges Konzert: die wunderbaren Dortmunder Philharmoniker im Zusammenspiel mit facettenreichem Elektrobums und meinem Live-Gesang. Wie auch im Original von Antonín Dvořák gestalten wir unsere Parts in verschiedenste Richtungen, ohne dabei aber unserem eigenen Stil fremd zu gehen. Dazu erarbeiten die Telekollegen aus Berlin ein spezielles Lichtkonzept. Unsere Vorbereitungen kommen gerade zum Ende, alles fügt sich zusammen und wir freuen uns auf die Aufführung!“

Groove Symphony mit Alec Troniq und Gabriel Vitel // 24. + 26.10.15 // Durchblick & Konzerthaus, Dortmund
Line-up: Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Dirigent), Alec Troniq (Elektronik), Gabriel Vitel (Elektronik), Matthias Grimminger (Arrangements), Holger Hagedorn (Arrange- ments), Telekollegen (Licht & Video)
Tickets: für das Konzert gibt es für 9 EUR inkl. Gebühren unter www.konzerthaus-dortmund.de

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