Heiko Laux
 – Fernweh (Kanzleramt)


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Obacht und Aufgepasst! Ein Anruf aus dem Kanzleramt: Heiko Laux ist am Hörer und meldet Fernweh an. Seine Gedanken hat er auf einem Doppelvinyl verewigt und nimmt mit dem Opener “Brace“ den Inhalt vorweg: Schnittig und gekonnt platziert er Strukturen, Sounds und Klänge vor rattenscharfen Rhythmen, die experimentell angelegt sein können oder wie Dave Clarke in “Red“-Manier mit epischen Chords die Früchte vom Baum schießen (“Hexagon“). Oh ja, er hat nach über zwei Jahrzehnten raus, wie Techno funktioniert. Das Titelstück pumpt mit einem geloopten Bass und lässt Melancholie mit melodiösen Flächen im Hintergrund offenkundig werden. Mit “Neutron“ wiederum spielt er seinen kreativen Umgang mit Strukturen und Kompositionen aus – hörenswert! Düsterer Technoclub mit messerscharfen Schellen und ein moody Break folgen (“Shimmer“), um sich mit vetrackten Beats (“Rowing“) und dem eher unscheinbaren “Align“ zu verabschieden. Wohin es ihn zieht? Man weiß es nicht, vielleicht berichtet er in der nächsten Ausgabe über die weiteren Schritte aus der musikalischen Schaltzentrale. Danke für eine schöne Stunde. 8/10 Cars10.Becker.