Ist Marihuana nicht nur Einstiegsdroge sondern auch Ausstiegsdroge?

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Ist Marihuana nicht nur Einstiegsdroge

Marihuana als Einstiegsdroge – eine These, die sowohl bekannt als auch umstritten ist. Da Cannabis als Soft-Droge gilt, wird es häufig zur ersten Drogenerfahrung. Nachvollziehbar, denn das grüne Kraut ist recht populär, natürlich, in manchen Ländern sogar legal und teilweise wird es medizinisch eingesetzt, das scheint für eine erste Rausch-Erfahrung der richtige Stoff zu sein. Ob man ‘über mal einen Joint rauchen’ hinaus weiter mit (anderen) Drogen experimentiert und Cannabis somit zur vermeintlichen Einstiegsdroge deklariert, ist jedem Menschen selbst überlassen. Für einige ist Cannabis auch gar nicht die allererste Droge, die ausprobiert wird. Einer Umfrage zufolge sagen 73 Prozent der Befragten, dass Marihuana eine Einstiegsdroge sei. Wie dem auch sei, weniger beschäftigt wurde sich mit der Fragestellung, ob Cannabis eine Ausstiegsdroge ist.

“Ich kiff nur noch” ist ein Satz, der so oder ähnlich doch auch schon das eine oder andere Mal gehört oder gesagt wurde. Kann man also im Zusammenhang mit Cannabis von einer Ausstiegsdroge sprechen? Viele Leute, die früher synthetische Drogen beispielsweise zum Feiern konsumiert haben, sind ruhiger geworden und kiffen nur noch. Auch könnte Cannabis als Opiat doch eine Alternative zu Heroin oder irgendwelchen Opioide sein. Von harten Drogen runter auf die Soft-Droge Cannabis.

Der Allgemeinmediziner und Drogentherapeut aus Wien, Dr. med. Kurt Blaas, hat sich mit dem Thema Cannabis als Ausstiegsdroge ernsthaft befasst. Er spricht tatsächlich von Cannabis als Substitut für Heroin.
Eine Affinität zur Sucht steckt in jedem Menschen. Es muss nicht direkt eine Heroin-, Cannabis- oder Kokainsucht sein. Auch Kaffee, Sex, Schokolade u.v.m. kann süchtig machen. Jedoch ist ein Heroinentzug um vieles schlimmer und auch körperlich schmerzvoller als wenn man sich den morgendlichen Kaffee entwöhnt. Um mit diesen starken Entzugserscheinungen umzugehen, wenn jemand vom Herion weg kommen möchte, bekommt er die Ersatzdroge Methadon. Das Suchtzentrum in unserem Gehirn braucht eine Ersatzdroge um befriedigt zu werden.
Dr. med. Kurt Blaas zu Folge ist Cannabis ein Mittel um solche Süchte zu behandeln. Im Gegensatz zu Methadon ist Cannabis nicht schädlich für Organe und macht nicht körperlich abhängig. Jedoch befriedigt Cannabis das psychische Suchtverhalten ebenso wie beispielsweise Heroin und Methadon. Für Dr. med. Kurt Blaas ist Cannabis ganz klar ein geeignetes Substitut. Ein weiteres Argument weshalb man Cannabis als eine Ausstiegsdroge verwenden kann, ist, dass es durchaus harmloser und nicht lebensgefährlich ist wie die oben genannten harten Drogen oder auch Alkohol.

Man sollte also durchaus ein Stück weiter gehen und Cannabis nicht nur als Einstiegsdroge verteufeln oder bezeichnen, sondern vielmehr die Möglichkeiten ausschöpfen, die Cannabis auch andersherum gesehen bietet.

Quelle: Hanf-Magazin

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