MDMA und Depressionen – Hilfe oder Multiplikator

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MDMA und Depressionen – Hilfe oder Multiplikator

MDMA und Depressionen – Hilfe oder Multiplikator

Wer kennt ihn nicht?! Die Rede ist von dem berühmt-berüchtigten E-Kater nach dem Club-Besuch bzw. nach dem Wochenende unter Einfluss der Partydroge MDMA. Viele Artikel, Studien und Erfahrungen haben uns gelehrt, dass man nach dem Konsum von MDMA depressive Verstimmungen, Antriebslosigkeit und Erschöpfungserscheinungen bekommen kann. Nach ein bis drei Tagen, ausgiebigem Schlaf, vielen Vitaminen und genügend Sonnenlicht ist der E-Kater in der Regel wieder verschwunden, und es stellen sich die positiven Erinnerungen an die Partynacht in den Vordergrund. Harmlos denkt man, denn nach welchem Hoch kommt bekanntlich kein Tief?

Bei regelmäßigen Konsum über einen längeren Zeitraum und einer latenten Neigung zu depressivem Verhalten kann der Wirkstoff (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin) jedoch zu einer ernstzunehmenden psychischen Krankheit führen. Dies zeigte eine kanadische Langzeit-Studie von der Universität in Montreal. Dort wurden drei Jahre lange MDMA-Konsumenten begleitet und die Auswirkungen in diesem zeitlichen Rahmen haben gezeigt, dass das Risiko nach MDMA-Konsum an Depressionen zu erkranken, fast doppelt so hoch sei. Die Forscher beurteilen das Ergebnis zwar als moderat, dennoch stellen sie es in einen signifikanten Zusammenhang mit MDMA-Konsum.
„Schuld“ daran ist die starke Ausschüttung der körpereigenen Botenstoffe Serotonin, Noadrenalin und Dopamin. Die Serotonin-Wiederaufnahme wird durch häufigen MDMA-Konsum mehr und mehr gehemmt, somit wird es für unseren Körper immer schwieriger, dieses Glückshormon selbst wieder aufzufüllen und das kann zu chronischer bzw. langwährender Depression führen.

MDMA gegen Depressionen

Kontrovers wird es, da jetzt Forscher und Psychiater genau diesen Wirkstoff (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin) bei Behandlungen gegen Depressionen und Posttraumatischenbelastungsstörungen (PTBS) einsetzen wollen. Eine Veröffentlichung im Journal of Psychopharmacology  von Michael und Ann Mithoefer (ein Ehepaar bestehend aus Psychiater und Krankenschwester) zeigt eine Studie, in der Patienten mit den oben genannten Beschwerden unter ärztlicher Aufsicht in einem gewissen Zeitrahmen und in Begleitung professioneller Psychotherapie genau diese Partydroge verabreicht bekommen. In der Studie wird bewiesen, dass MDMA als therapeutischer Katalysator wirkt und eine deutliche Linderung der typischen PTBS-Symptome; Depressionen, Paranoia und Angstzustände auslöst.

MDMA bewirkt Fortschritte auf drei relevanten therapeutischen Ebenen. Es führt dazu, dass sich Patienten im Moment der ärztlichen Befragung sicher fühlen, schmerzhafte Erinnerungen, die hoch kommen, besser angenommen und diskutiert werden können. Die Wissenschaftler nutzen MDMA also als Empathogen, damit Patienten sich selbst und den behandelnden Ärzten gegenüber öffnen. Dies ist besonders auf dem Gebiet der Psychologie und Psychotherapie elementar.

Sollten diese und weitere Studien positive Resultate mit sich bringen, kann man hoffen, dass die Droge einfacher zugänglich und weniger tabuisiert für ärztliche Behandlungen würde. Denn wie man bereits aus dieser Studie ablesen kann, kann MDMA, wenn es verantwortungsbewusst eingesetzt wird, ebenso als Medikament wie als Partydroge eingesetzt werden.

Trotz dieser erfreulichen Aussichten, solltet ihr MDMA nicht unterschätzen und missbrauchen. Aus eben diesen Studien hat sich auch ergeben, dass Hirnfunktionen geschädigt werden, besonders im Bereich Kurzzeitgedächtnis.
Häh…? Was war???

Dass MDMA darüber hinaus gegen Tinnitus helfen kann, könnt ihr hier lesen.

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