Monolake – Ghosts (Imbalance Computer Music)


Über zu wenig Output eines Robert Henke alias Monolake darf man sich eigentlich nicht beschweren, findet doch der versierte Internetnutzer innerhalb weniger Google-Momente Live-Mitschnitte, Soundkonzepte oder auch hochinteressante Videos, in denen Henke mal wieder eine seiner außergewöhnlichen Hard- oder Softwareerfindungen vorstellt. Dennoch sorgt ein neues Monolake-Album immer wieder für besonders weit geöffnete Ohren und Augen, denn wenn ein derartiger Vordenker der elektronischen Musik ein neues akustisches Manifest zusammenstellt, kommt erwartungsgemäß etwas Gewaltiges dabei heraus. Und bereits im ersten Track wird ganz weit ausgeholt. Überraschende, gleichzeitig kalte und warme Sounds, die sich mit punktgenau gesetzten Effekten zu ungewöhnlichen Geschwindigkeiten abwechseln (vor dem geistigen Ohr sind bereits verängstigte DJs allerorts zu hören: „Viel zu schnell… äh… langsam?! Wie soll man das denn spielen?“). Und wenn dann noch eine heisere Computerstimme klarstellt „You Do Not Exist Anymore!“, dann bleibt einem nur noch eine Aussage wie „Puh!“ oder „Uff!“. Doch schon ist man mittendrin in 11 Titeln zwischen Ambient, Experimental-Elektronik, Dub-Techno und -Step, die für jeden selbsternannten Musikproduzenten unserer Zeit zum Pflichtkonsum gehören sollten. Wirklich grandios und so weit vorne, dass danach erst mal lange gar nichts kommt. Bis dann wieder ein neues Monolake-Album erscheint. Für dieses gibt es jedenfalls keine andere Möglichkeit als die Bestwertung. 10 points Stefan Gubatz