Moritz von Oswald Trio – Fetch (Honest Jon’s Records)

Getreu seinem jährlichen Rhythmus präsentiert das Moritz von Oswald Trio sein viertes Album. Neben der Stammbesetzung um von Oswald, Max Loderbauer und Vladislav Delay haben noch Marc Muellbauer, Tobias Freund, Jonas Schoen und Sebastian Studnitzky an diesem epischen Vierteiler mitgewirkt. Es ist die gewohnte Rezeptur aus Dub, Jazz und Techno, die hier wieder Anwendung findet und äußerst intensiv verinnerlicht wird wie kaum vorher. „Jam“ macht sich ganz gemächlich auf. Dub, Bläser-Fragmente und eine Atmosphäre wie in einer Traumsequenz von David Lynch. „Dark“ hat schon einiges von der alten Basic Channel-Stimmung, ist aber bedeutend ruhiger. Hall, kratzen, tackern, flackern … Wohin die Reise bei „Club“ geht, ist offensichtlich und auch gut umgesetzt. Ein Track, der atmet, sich selbst führt und jede Schramme auf seinen verschlungenen Pfaden selbst heilen kann. Schließlich „Yangissa“ oder: auf der Flucht. Forscher Schritt, Pochen im Brustkorb, rumpeln und kleine Tonsalven. Spannend bis zum letzten Ton. 9 points dr.nacht