O(h)rgasmus – Studie zeigt, Musik erzeugt den selben Rausch wie Drogen und Sex

Bild:© Paul Wedig

Eine Studie aus Kanada hat die (ursprüngliche) Redewendung “Sex, Drugs and Rock´n Roll” mal genauer unter die Lupe genommen bzw. wissenschaftlich untersucht. Forscher an einer kanadischen Universität sagen, dass unsere Lieblingsmusik ähnliche Auswirkungen auf unser Gehirn hat wie Drogen und Sex.

Nicht umsonst reden wir von einem “Eargasm” wenn uns ein Set des favourite DJs in Ektase bringt, denn es werden im Gehirn die gleichen Botenstoffe ausgeschüttet wie beim Sex.
Die Neurowissenschaftler sagen mit dieser Studie aus, dass es sich bei den Glücksgefühlen von Sex, Drogen oder Musik um die gleiche Chemie handelt. Der wesentliche Botenstoff, um den es hier geht, heißt Dopamin. Je mehr wir die Musik mögen, desto mehr Dopamin setzen wir frei und um so glücklicher werden wir.
In der Studie wurden die Teilnehmer beim Hören ihrer Lieblingsmusik an einen Computertomographen angeschlossen, damit Körperreaktionen wie Herzschlag, Atmung, Temperatur und Hautwiderstand gemessen werden konnte. Im Vergleich spielten die Forscher den Teilnehmern auch neutrale Musik vor. Beide Werte wurden miteinander verglichen.
Weiter bekamen die Teilnehmer auch das Opioid-Antagonist Naltrexon verabreicht. Diese Arznei blockiert das Belohnungssystem im Gehirn, es wird beispielsweise dazu verwendet, damit Patienten von einer Drogen- oder Alkoholsucht geheilt werde können.

Bei den Untersuchungen kam heraus, dass wir mehr Dopamin ausschütten, wenn wir unsere bevorzugte Musik hören und dass die Teilnehmer, als sie den Belohnungssystem-Blocker Nalrexon verabreicht bekamen, weniger Freude beim Hören ihrer Lieblingsmusik hatten.
Dr. Daniel Levitin, Psychologe, Neurowissenschaftler und Leiter dieser Studie kam bei den Ergebnissen zu folgendem Entschluss. “Das ist der erste Beweis dafür, dass die Opioide, die im Gehirn sind, direkt mit dem musikalischen Vergnügen zusammenhängen.”
Dass Sex, Drogen und auch Musik ein Hochgefühl in uns auslösen war uns eigentlich schon immer klar, durch diese Studie wissen wir, dass die Euphorie, die wir von Musik bekommen, mehr als ein Gefühl ist. Musik setzt natürliche Chemikalien in unserem Gehirn frei, die sich auf unsere Stimmung und unsere Emotionen auswirken.

Die Forscher wollten mit dieser Studie ferner auf den kulturellen Aspekt von Musik durchleuchten und aufzeigen, weshalb Musik dem Menschen so wichtig sei. Musik war schon immer und in allen Kulturkreisen ein wesentlicher Aspekt. Die Forscher sagen, wenn Musik die Glückshormonausschüttung (Dopamin) beeinflusst, wissen wir warum Musik praktisch allen Menschen wichtig sei und einen so hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat. Bisher wurde angenommen, dass das Glückshormon nur bei konkreten Stimuli ausgeschüttet werde, etwa bei Sex, Nahrungsaufnahme oder künstlich hervorgerufen durch Drogen. Umso überraschender war das Ergebnis, dass auch ein abstrakter Stimuli wie Musik sehr ähnliche Auswirkungen auf unser Belohnungssystem hat.

Quelle:rollingstone.de

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