Reliq – Minority Report (Noble)


Beinahe zeitgleich mit Serphs EP“ Winter Alchemy“ erscheint die LP „Minority Report“, die der japanische Künstler unter seinem neuen Pseudonym Reliq veröffentlicht. Zwar ist Reliqs Sound minimaler und abstrakter als die fantasievoll-schillernden Klänge seines Alter Egos, Serph’sche Spuren sind aber eindeutig zu erkennen. Zum einen wird Reliqs Sound – ähnlich wie der Künstler Serph selbst – von einem geheimnisvollen Schleier umgeben. Zum anderen lassen aber auch die nahtlos ineinander gewobenen und gnadenlos übereinander gelegten Beats und Klänge eindeutig Serphs Handschrift erkennen. Mit „tea“ hat Reliq einen melodisch-treibenden Auftakt gewählt. Die Nummer geht – wenn auch ein wenig eigenwillig – sofort in den Gehörgang und löst sogleich den Kopfwackel- und Mitwipp-Reflex aus. „vale“ hingegen plätschert und rollt angenehm vor sich hin, kraftvoll-deepe Breaks und Bässe bringen Dynamik in den gleichmäßig fließenden Strom. Exotischer hingegen geht es bei „mini“ zu: Jede Menge Geklicker und Geklapper gepaart mit schnarrenden Effekten, beschwörenden Vocals und homogenen Melodien – zusammen gehalten durch einen schiebenden Beat – sorgen für ordentlich Wumms und lassen die Nummer zum Highlight des Albums werden. Danach wird es experimenteller und verworrener. Schade eigentlich. 4 Points eva