Sleeparchive – Papercup (Sleeparchive 07)

Nerd-Musik für Fortgeschrittene. Roger Semsroth alias Sleeparchive zieht auf „Papercup“ sämtliche Register seiner Klangerzeuger, Kompressoren und Effektgeräte und programmiert eine fast unerträglich kalte, aber doch hoch faszinierende Nummer, die mal rauscht, mal verzerrt, mal durch den Raum fliegt und mal im Keller eingesperrt erscheint, aber immer drückt wie überfüllte Berufsverkehr-U-Bahnen oder Bulldozer, die einem versehentlich über den Fuß fahren. Einen derartig dicken Bass habe ich darüber hinaus auch schon ewig nicht mehr gehört. Die B-Seite namens „MRI scanner“ ist dagegen ein eher ambientes Stück Musik, obwohl die Begriffe „Ambient“ und „Musik“ schon lange nicht mehr so ad absurdum geführt wurde. Um ehrlich zu sein, löst diese seltsame Radiowellen-Morsecode-Bassterror-Nummer leichte bis schwere Panikattacken in mir aus, dass ich vermutlich noch einige Jahre brauche, um mich an die komplette Spielzeit heranzutasten. Faszinierend, beklemmend, aber doch ganz vorne dabei. (6/6) Sanomat