50 Prozent der Berliner Partygänger nehmen Amphetamine

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Wer in Berlin feiern geht, der konsumiert häufig auch illegale Drogen. Das ist schon lange bekannt. Doch jetzt wurde eine Studie im Auftrag der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung veröffentlicht, die genaue Zahlen beinhaltet.

Für viele gehört der Konsum von Alkohol und illegalen Substanzen zum Feiern. Durch die Studie sollen aber genauere Aussagen zu diesem Thema gemacht werden. Es wurden Leute in der Partyszene mit Fragebögen online und direkt in Clubs, Bars und Warteschlangen interviewt. Die von Charité-Arzt Felix Betzler geführte Studie ist nicht repräsentativ für Berlin, zeigt aber das Verhalten in der Club- und Partyszene.

Die meisten von den Befragten (87,7 Prozent) haben im vergangenen Monat Alkohol getrunken und gut drei Viertel der Befragten haben auch geraucht. Cannabis haben insgesamt 62,3 Prozent konsumiert und gut die Hälfte Amphetamine (50,3 Prozent) oder Ecstasy (49,1 Prozent) eingenommen. Ungefähr ein Drittel der Befragten haben Kokain und Ketamin konsumiert (36 bzw. 32,2 Prozent). Während Heroin, Crystal Meth sowie Legal Highs kaum eine Rolle in der Partyszene spielen, konsumieren gut 12 Prozent LSD und immerhin 9,4 Prozent der Befragten GHB/GBL, dass auch als Liquid Ecstasy bekannt ist.

Mehr als die Hälfte der Clubbetreiber und Besucher wünschen sich mehr Aufklärung und Prävention gegenüber Drogen. Diese sollte am besten direkt in den Clubs vorgenommen werden, ohne den Konsum zu verurteilen. Die Gesundheitssenatorin Dilek Kolat kündigte an, dass noch in diesem Jahr Beratungsprojekte angeboten werden sollen. Dafür stehen in diesem und kommenden Jahr um die 300.000 EUR zu Verfügung.

Der Grünen-Sprecher Georg Kössler sagte: „Man muss die Realität anerkennen. Drogen gehören für viele in der Partyszene einfach dazu. Verbote helfen nicht, sondern stärken nur die organisierte Kriminalität.“ Die Politik müsse entgegenwirken.

Die Studie fördert auch zu Tage, dass die meisten nur Freizeitkonsumenten seien und keine Sucht aufweisen. Sie nehmen die Drogen, um ihre Stimmung zu steigern oder einfach um länger wach zu bleiben.

Der Großteil der Befragten ist im jungen Erwachsenenalter. Der Altersdurchschnitt liegt bei 30 Jahren. 85 Prozent davon leben in Berlin und auffallend viele sind Akademiker, nämlich 39 Prozent.

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