Superbooth 17 – Fachmesse für elektronische Musik

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Die Superbooth geht als erste europäische Fachmesse für elektronische Musikinstrumente vom 20. bis zum 22. April in die zweite Runde. Das Grundkonzept eines bunten und lebendigen Come-togethers für alle Spielarten der elektronischen Musik mit Workshops, Gesprächsrunden und Produktpräsentationen ist geblieben. Neben den Messeständen gibt es wieder täglich rund 30 Konzerte und Live-Vorführungen. Vieles hat sich aber auch geändert. Neben der – hoffentlich – frühlingswärmeren Austragungszeit betrifft es vor allem den Veranstaltungsort: Nicht mehr das alte Funkhaus steht im Zentrum des quietschvergnügten Treibens, sondern das FEZ-Berlin. Wir haben den Messegründer Andreas Schneider zu den Highlights der Superbooth 17 befragt.

Andreas, wie ist der aktuelle Stand der Superbooth 17? Läuft alles nach Plan?

Ich bin sehr zufrieden. Mit 160 Ausstellern sind schon jetzt mehr angemeldet als im Vorjahr – Tendenz weiter steigend. Ich versuche dort, wo es möglich ist, noch ein paar Tische einzuschieben. Aber meine oberste Priorität ist, für alle Aussteller gleichwertig ideale Bedingungen zu schaffen. Zum Beispiel bei der Akustik. So soll ein Hersteller seine Instrumente in einer angenehmen Lautstärke präsentieren können. Ich werde zudem versuchen, die Gäste mit einem Teppich-System an allen Ausstellern vorbei zu führen.

War das bei der Superbooth 16 nicht ideal gelöst?

Doch, soweit es die Räumlichkeiten eben zuließen. Im Foyer war es lauter, selbst mit den Isolierwänden, die wir eingezogen hatten. Der Marmorboden war ja durchaus repräsentativ, aber für eine akustische Ausstellung eben nur bedingt geeignet. Das FEZ-Berlin ist da deutlich eleganter und aufgrund der Akustikdecke schon von Haus aus besser ausgestattet. Zudem ist der Veranstaltungsort mit seinem umliegenden Park deutlich besser für eine Veranstaltung geeignet, die über das reine Messetreiben hinausgeht. Also chillen, reden, essen, Konzerten lauschen usw. Wir haben ja weiterhin den Anspruch, ein Kulturevent zu sein.

Das FEZ-Berlin befindet sich aber dennoch wieder im Randbereich der Stadt. Weshalb habt ihr euch nicht für eine zentralere Location entschieden?

Weil wir möchten, dass nur Gäste kommen, die den weiteren Weg bewusst auf sich nehmen, weil sie an der gesamten Veranstaltung interessiert sind. Auf Laufpublikum, das nur mal kurz für eine Präsentation reinschaut, sind wir überhaupt nicht scharf. Wir werden in jedem Fall wieder das Boots-Shuttle über die Spree einrichten, das wurde ja im vergangenen Jahr hervorragend angenommen. Zudem ist die S-Bahn-Strecke direkter und kürzer als die zum Funkhaus. Vom Ostkreuz sind es gerade mal neun Minuten bis zur Station Wuhlheide. Von dort geht es dann mit der kleinen Parkeisenbahn weiter bis zum FEZ-Gebäude. Auf unserer Superbooth-Seite findet man den Geländeplan mit allen Anfahrts- und Ankunftszeiten der S-Bahn, des Boots-Shuttles und der Parkeisenbahn.

Welche Veränderungen wird die neue Location darüber hinaus mit sich bringen?

Uns stehen jetzt insgesamt vier Konzert- und Präsentationsbühnen zur Verfügung. Anders als beim letzten Mal, als wir in einer großen Halle wechselseitig zwei Bühnen bespielt haben, werden wir das diesmal räumlich komplett trennen, um die störenden Auf- und Abbauarbeiten zu vermeiden. Es wird also zwischen den Räumen Auditorium und Cinema gewechselt, wobei die jeweilige Präsentation des einen Raums mit Monitoren in den anderen Raum übertragen wird. Wer unbedingt live sehen will, wie DJ XY sein neues Pult im anderen Raum vorstellt, kann dann noch schnell wechseln. Wer sich dafür nicht interessiert, bleibt einfach sitzen und wartet dort auf die nächste Show.

Kannst du DJ XY schon einen Namen geben?

Ach, ihr Journalisten seid immer noch scharf auf Namen. Du kennst mich doch, ich halte mich da bewusst bedeckt, um auch hier zu vermeiden, dass Besucher wegen bestimmter Promis kommen. Einige wollen auch gar nicht, dass man sie explizit erwähnt. Ich sag mal so: Die üblichen Verdächtigen werden wohl wieder vor Ort sein, zum Beispiel Max Loderbauer, Tobi Neumann, T.Raumschmiere oder Andi Thoma. Hinzu kommen weitere Persönlichkeiten aus anderen Kontexten der elektronischen Musik, also nicht direkt Techno. Ich stelle das Programm aber auch gerade erst zusammen.

Bei den Diskussionspanels bleibt ansonsten alles wie gehabt?

Nein, auch dort wird es kleine Veränderungen geben. Zum einen planen wir, die Diskussionsrunden als eigenständige Veranstaltung unter dem Namen „SOOPERtalk“ zu etablieren. Sie bleiben aber wie gewohnt in die Messe eingebettet. Zum anderen wird es eine Kooperation mit der allseits bekannten Gudrun Gut von Monika Enterprises geben. Gudrun, Barbara Morgenstern und weitere Künstlerinnen ihres Labels werden tagsüber auf der Messe Geräte testen, einige auswählen und mit diesen nach jeder Diskussionsrunde eine halbstündige Gruppensession improvisieren. Das Ganze läuft unter dem Projektnamen „Monikawerkstatt“ und wird sicher eine sehr spannende Sache werden.

Was ist dir bei der Superbooth 16 generell positiv und was negativ in Erinnerung geblieben?

Positiv war in jedem Fall die sehr herzliche Atmosphäre. Das werden wir in diesem Jahr mindestens genauso gut hinbekommen, da die Räume konzentrierter zusammenliegen und zugleich wesentlich mehr Außenflächen für das soziale Miteinander zur Verfügung stehen. Missfallen hat mir unser Ehrgeiz, noch eine Nachtveranstaltung dranzuhängen. Wenn man wirklich ab 10:00 Uhr oder 12:00 Uhr intensiv auf der Messe ist, hat man danach nicht noch die Energie und Lust, zu feiern.

Das heißt, es wird keine Superbooth-Veranstaltung geben?

Doch, aber nicht von uns organisiert, sondern in Kooperation. So wird am Samstag zusammen mit dem Tresor eine Party stattfinden. Die Bookerin wird natürlich Tresor-kompatible DJs buchen, die zum Teil auch mit uns zu tun haben. Wir werden aber verstärkt das Globus bespielen, da viele Superbooth-Acts nicht dancefloor-kompatibel sind.
Weiterhin gibt es eine Zusammenarbeit mit den Betreibern der c-base, also der Raumstation unter Berlin, die sich ja direkt an der Bootshaltestelle Jannowitzbrücke befindet. Dort werden am Donnerstag und Freitag Ambient-DJs für den abendlichen Ausklang sorgen. Am Freitag werden zudem Tangerine Dream auf der Rückfahrt ein gesondertes Boots-Shuttle bespielen.

Moment, das erwähnst du jetzt so beiläufig. TD-Mastermind Edgar Froese ist doch vor einem Jahr verstorben.

Ja, genau. Die restlichen Mitglieder, also zwei Keyboarder und die Geigerin, machen ohne Froese als Tangerine Dream Mark III weiter und bespielen ein eigenes Boots-Shuttle live. Das wird voraussichtlich um 21:30 Uhr am FEZ-Berlin ablegen, eine Stunde auf der Spree schippern und dann an der Jannowitzbrücke bei der c-base wieder festmachen. Wahrscheinlich werden wir für das Shuttle-Konzert ein paar Extra-Euro als Eintritt verlangen müssen, weil es ein Zusatzaufwand ist. Aber die Zusage ist noch ganz frisch – Details zu den Preisen und zum Ablauf gibt es dann auf unserer Webseite.

Wie ist es zu dem Tangerine-Dream-Kontakt überhaupt gekommen?

Die verbliebenen Mitglieder haben sich nach Froeses Tod dazu entschieden, nach seinem festgelegten Prinzip weiterzumachen, und dürfen das nach der Zustimmung der Witwe rechtlich wohl auch. Gleichzeitig wollen sie sich neu erfinden und neues Publikum entdecken. Mit dieser Herausforderung sind sie an mich herangetreten, wollten aber nicht direkt auf der Superbooth-Messe spielen. Wir haben dann gemeinsam diesen attraktiven Weg gefunden.

Schüler scheinen auf der Superbooth 17 ebenfalls eine besondere Rolle einzunehmen.

Absolut. Viele von uns sind ja bereits um die 50 – da wird es Zeit, sich um den Nachwuchs zu kümmern. Wir werden also Schulklassen mit ihren Lehrern einladen, um gemeinsam Workshops mit Modellcharakter zu veranstalten. Einfach um zu zeigen, dass es noch etwas anderes als Blockflöte und Geige gibt. Das wird natürlich nicht als trockener Frontalunterricht stattfinden. Vielmehr können sich die Schüler in Begleitung eines Dozenten beispielsweise an Modularsystemen ausprobieren und nach zwei Stunden Übungszeit öffentlich ein Musikstück aufführen. Für die Schüler werden zudem die Fachbesucherzeiten aufgeweicht. Die Aussteller sind angehalten, die Kids mit ihren Fragen zu bevorzugen.
Hast du sonst noch eine Message für unsere Leser?

Ja, ganz wichtig: Wir rechnen damit, das Fassungsvermögen des Gebäudes zu sprengen. Wir müssen deshalb den Vorverkauf limitieren und den Rest der Tickets je nach Besucheraufkommen an der Abendkasse verkaufen. Wer von auswärts anreist, sollte sich im Vorverkauf eine Karte sichern und kommt dann auf jeden Fall rein.

SchneidersLaden präsentiert: Superbooth 17 // 20.–22. April 2017 // FEZ-Berlin, Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin
www.superbooth.com
Tägliches Programm: 10:00–23:00 Uhr
Workshops nach Anmeldung (Konzertsaal 2): 10:00–19:00 Uhr
Fachmesse (Hochparterre, Obergeschoss)**: 10:00–14:00 Uhr
Besuchermesse (Erdgeschoss, Außenbereich): 10:00–19:00 Uhr
Besuchermesse (alle Bereiche)*: 14:00–19:00 Uhr
Konzerte, Präsentationen, Abendprogramm*

* mit gültigem Besucherticket
** nur mit Fachbesucherticket

Anreisemöglichkeiten
Boots-Shuttle täglich ab Jannowitzbrücke um 8:00 Uhr (Aussteller), 9:00 Uhr (Fachbesucher), 11:00 Uhr, 14:00 Uhr, 17:00 Uhr
Rückfahrten ab Yoga Hotel Essentis täglich um 12:30 Uhr, 15:30 Uhr, 18:30 Uhr
Nachtrückfahrten um 21:30 Uhr und um 24:00 Uhr (Reservierung empfohlen)

S-Bahn-Linie 3 ab Ostkreuz bis Station Wuhlheide, von dort 15 min. zu Fuß oder direkt weiter mit der Pionierbahn (ab S-Bahn-Station Wuhlheide). Täglich von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr alle 10 Minuten, von 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr alle 20 Minuten.

Aussteller SUPERBOOTH17 (alphabetisch, Stand Februar 2017)
1010music
4MS company
Ableton
Accsone
Accusonus
Adam audio
ADDAC systems
Advanced Circuit Lab
AJH Synths
Akai
ALM busy circuits
Alyseum
Amazona talk
Analogue Systems
Animal Factory Amps
Archwave
ARP
Art for the ears
Arturia Lounge
Audeze
Audio Damage
Audiowerkstatt
Avid
Bastl Instruments
BEB
Befaco
Bela io
Bettermaker KMR
Birdkids
Bitwig
Bubblesound
CG Products
Curetronic
Cymatic Audio
Dada machines
DASZ instruments
Designbox, Axel Hartmann
Digitana Electronics
DinSync
Doepfer A-100 Systems
Dreadbox
Elektron Lounge
Elysia
Endorphin.es
EOWave
Erica Synths
E-RM
Error Instruments
Eve Audio Kabinett
Eventide
Expert Sleepers
Expressive E
Frap Tools
Future Artist
Future Sound Systems
Ginkosynthese
Gotharman’s MI
Grau Modular
GRP Synthesizers
Haken Audio
HearSafe
Intellijel
Irrupt
JoMoX
Kenton electronics
Kilpatrick Audio
Klavis Technologies
Koma electronics
KORG
Kurzweil
Lamond Design
Leaf Audio
Livestock Electronics
Macbeth Systems
Make Noise
Malekko Heavy Inst
Manikin Electronic
MDLR cases
MFB
Modal electronics Lounge
Modor Music
ModularGrid
Moog Island
Moonmodular
Mordax Systems
Music App Manufaktur
Music Thing Modular
Musik Media Leseecke
Mutable Instruments
Native Instruments
Noise Engineering
Nonlinear Labs
Nord
Novation
Oscillosaurus
Panda Midi solutions
Pittsburgh modular
Ploytec
Polyend
PPV Leseecke
Presonus
Propellerhead
Radikal Technologies
Random Source
Rebel technology
Reserviert
Retrokits
RME audio
Roland/Aira Lounge
Roli
Rossum Electro
Schmidt Synthesizer
sectorSieben
Seismic Industries
Sequentix Cirklon
Shakmat Modular
Sherman
Snazzy FX
Softube
Sonic Potions
Sonic Smith
Soulsby Synthesizers
Sound Machines
Squarp Instruments
Steinberg
Studio Electronics
Submodular Systems
Sugar Bytes
Synmag Lsesecke
Synth Master
Synthstrom Audible
Synthwerk
SyntoNovo
Tasty Chips
Teenage Engineering
Tegeler Audio Manufakt
The Harvestman
This Is Not Rocket Science
Tiptop Audio
TouchKeys
Touellskouarn
Tracktion
Tubbutec
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U-HE software
Verbos Electronics
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Waldorf
Winter Modular
WMD
XAOC Devices
XOR Electronics
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Zähl
Zetaohm
Zlob Modular
Zoom
ZVEX modular