Traversable Wormhole – Durch Zeit und Dimensionen

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Seit Anfang der 90er produziert der gebürtige New Yorker Adam Mitchell, alias Adam X, elektronische Musik. Sein Stil war damals schon weit der Zeit voraus, als Pionier widmete er sich Acid House. Als die Acidwelle ihren Höhepunkt erreichte, wandte er sich dem Sound jedoch ab und schritt mit seinem eigenen Musikstil in eine minimalere und technoidere Richtung. Unter dem Pseudonym Traversable Wormhole brachte er eine ganze Reihe an Releases heraus, die sowohl auf seinem eigenen Label Traversable Wormhole Records und auf Chris Liebings CLR erschienen. Erst kürzlich wurde die zweite Compilation „Traversable Wormhole Vol. 6 – 10“ auf CLR veröffentlicht.

Mit Traversable Wormhole gehst du explizit auf die Themen Weltraum, Zeit und Dimensionen ein. Hast du damit auch eine Verbindung in deinem privaten Leben?

Wie könnte ich dazu keine Verbindung haben? Jedes Leben, egal ob es meins oder deines ist, dreht sich um Raum, Zeit und Dimension. Kannst du dir ein Leben ohne diese drei Themen vorstellen?

Wie würdest du selbst den Sound von Traversable Wormhole beschreiben?

Dunkel, tief und räumlich.

Wie kam es zu diesem musikalisches Projekt?

Visionen auf der Tanzfläche des Berghains von 2008. Ich wollte einige Ideen von meinen früheren Werken als Adam X in ein tieferes, minimaleres Projekt kombinieren, zusammen mit den nach Science Fiction klingenden Elementen von einigen Tracks meines Adam X „State Of Limbo“ Albums, die eher für die Morgenstunden auf dem Dancefloor sind.

Vor zwei Jahren erschien deine erste Traversable Wormhole Compilation, bestehend aus den ersten fünf EPs, die du unter diesem Namen veröffentlicht hast. Knüpft die zweite Compilation an der ersten an?

Ja, die zweite Compilation beginnt da, wo die erste aufgehört hat. Es ist alles Teil von einem Traversable Wormhole.

Du hast für Traversable Wormhole ein eigenes, gleichnamiges Label gegründet, die Compilations und die Remixe erscheinen jedoch auf Chris Liebings Label CLR. Wie kam es dazu? Kam er auf dich oder du zu ihm?

Die Verbindung zu CLR begann, während das Projekt noch anonym lief. Ich sah einen Tweet von Chris Liebing, in dem er sagte, wie sehr er die Musik mag. Bald darauf sah ich ihn im Berghain und meinte zu ihm, dass ich gehört habe, dass ihm das Projekt gefällt. Er fragte mich, warum ich dies ihm gegenüber erwähnte und ich fing an, ihn ein wenig auf den Arm zu nehmen, in dem ich beteuerte nicht Traversable Wormhole zu sein. Nach ein paar Minuten gab ich dann aber zu, dass es mein Projekt ist. Ich fragte ihn, ob er daran interessiert wäre, das Ganze als Album auf CLR zu veröffentlichen und er war einverstanden. Der Rest ist Geschichte und jetzt ist das zweite Kapitel für CLR erschienen.

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Wie hast du Chris Liebing kennen gelernt?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns in der Smart Bar in Chicago in den frühen 2000ern getroffen haben.

Die letzten EPs für die neue Compilation stammen fast alle aus 2011. Wie sehen deine Zukunftspläne für Traversable Wormhole aus? Wird es noch weitere Tracks geben?

Ich mag es immer noch, ein wenig geheimnisvoll mit dem Projekt umzugehen, von daher werde ich jegliche zukünftigen Releasepläne nach dem Album und den Remixen noch für mich behalten.

Wird es für die neuen Platten auch wieder eine Reihe von Remixen geben?

Ja, es gibt eine „Sonic Groove“ Remix-EP auf Traversable Wormhole Records für Vinyl und CLR für digitale Versionen. Alle Remixe sind in meinen Augen großartig. Ophx, Northern Structures, Dasha Rush und Monolith haben die Remixtätigkeiten auf sich genommen.

Stehen bei dir noch andere Projekte an?

Ja, es gibt eine brandneue Adam X 12-Inch auf dem neu gegründeten Label SCR Dark Series, das vom Berliner Suicide Circus gegründet wurde. Ich habe dort eine Sonic Groove Label Night Residency. Daher hat es auch gut für meine Musik gepasst. Ich habe ein anderes neues Nebenprojekt namens Mass X-odus, das auf Fondation Sonore aus Belgien und Frankreich in den nächsten Wochen erscheint. Dies sind ziemlich harte Sachen, die ich vor einigen Jahren aufgenommen habe. Ein Song auf dem Release heißt „Gang Wars“ und stammt aus einem Liveset von 2007 aus dem Monox in Schottland. Das Video dazu findet sich auf YouTube und einige Leute haben sich bei mir und dem Besitzer des Labels nach dem Eröffnungstrack erkundigt. Also entschied ich mich, den Track endlich zu veröffentlichen. Perc und ich haben kürzlich ein gemeinsames Projekt abgeschlossen. Wir entscheiden uns noch, wo wir das Stück releasen. Also gibt es einiges in der nahen Zukunft, zusätzlich kommen noch einige Remixe hinzu. Bleibt also aufmerksam!

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www.clr.net