Tricky – Ununiform (False Idols/!K7 Records)

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„Ungleichförmig“ hat Tricky sein neues Album genannt und das macht durchaus Sinn, springt doch der Sound von einer Ecke in die andere, lässt sich kaum einfangen und in ein Korsett zwingen. Tricky in Hochform, anknüpfend an sein Frühwerk. „Ununiform“ ist das erste Soloalbum, dass in seiner neuen Heimat Berlin entstanden ist – ausgenommen vier Tracks, die er in Moskau mit den dort ansässigen Rappern und Musikern Scriptonite, Vasily Vakulenko, Smoky Mo und Gazgolder aufgenommen hat. Außerdem mit an Bord, die drei ehemaligen Mitstreiterinnen Francesca Belmonte, Asia Argento und Martina Topley-Bird sowie Mina Rose, Terra Lopez und Avalon Lurks. So vielfältig der Pool ist, so schön verästeln sich die Songs in verschiedene Richtungen des Tricky-Kosmos. Er raunt, klagt und nuschelt wie zu besten Zeiten, die Beats könnten kaum charmanter schleichen, selbst das Piano klingt so, als hätte es ein Reibeisen gefrühstückt. Große und emotionale Kunst, die uns der Brite hier präsentiert. Schummriger Trip-Hop, geschmeidiger Hip-Hop, dazwischen ein bisschen Viervierteltakt und Pathos. Ein Album, dessen Erschaffer sich mit seinem Vermächtnis und seiner Geschichte beschäftigt und ihn glücklich hinterlässt – nach vielen Jahren der Abnutzung, mit Rückschlägen, Hochs und Tiefs. 9/10 Hack Rogers