Underground Resistance verteidigen sich für Carhartt-Kooperation

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Die gemeinsame Kollektion von Underground Resistance und Carhartt WIP, die am 17.11.2017 veröffentlicht wurde, wurde von einigen Seiten kritisiert – weshalb Underground Resistance-Mitglied Mark Flash einspringt und in seinem Facebook-Post sowohl Labelchef Mike Banks als auch das gesamte Label Underground Resistance verteidigt.

Die neue Kollektion beinhaltet die Teile Car-Lux Hooded Jacket, Watch Beanie, Siberian Parka, Pocket T-Shirt und einer Simple Pant, die typischerweise in Schwarz gehalten sind und natürlich mit dem eindrucksvollen Underground-Resistance-Logo versehen wurden.

Carhartt lässt sich aufteilen in das ursprüngliche Carhartt Inc. Unternehmen und in Carhartt WIP. Carhartt Inc wurde 1889 in Detroit, als Hamilton Carhartt & Company gegründet. Als Hauptzielgruppe galten Stahl- und Eisenbahnarbeiter, besonders populär war die Carhartt Latzhose. Im zweiten Weltkrieg wurde dann vor allem für die Streitkräfte Kleidung hergestellt. Mit der Trans-Alaska Pipeline boten sich weitere Absatzmärkte und Carhartt etablierte sich als beliebte und zuverlässige Marke für Arbeitskleidung, die unter der normalen Preisklasse von anderen Modemarken lag. Unabsichtlich wurden sie daraufhin bei Anhängern der Hip-Hop-, Graffiti- und Skateboard-Szene sehr beliebt.

Carhartt WIP entstand 1994, als der Schweizer Unternehmer Edwin Faeh die Lizenz von Carhartt Inc. erhielt, eine eigene Modekollektion unter dem Markennamen Carhartt zu produzieren und zu vertreiben. Diesmal wurde sich ganz bewusst auf die Hip-Hop-, Graffiti- und Skateboard-Szene konzentriert, da es sich bei der Zielgruppe um 15-50 jährige gehandelt hat. Die Entwürfe wurden zwar mit der Mutterfirma abgestimmt, jedoch ist das Image letzendlich ein anderes.

Underground Resistance ist natürlich bekannt für ihre kleinen politischen Botschaften und Comicbilder. Generell haben sie sich durch ihr Handeln und Auftreten, Aufmerksamkeit verschafft. In ihren Veröffentlichungen richten sie sich auch gerne gegen die Verzweiflung in Ghettos, dem amerikanischen System und ganz stark gegen Programming, dazu zeigen sie die wirtschaftliche Lage in der sich Detroit befindet auf.

Und genau da liegt der Kritikpunkt, Underground Resistance wird vorgeworfen sich zu verkaufen. Warum sollte auch ein Label, was sich grundsätzlich gegen Programming ausspricht, mit einer Modekette zusammenarbeiten und Werbung machen? Noch dazu ist es ja keine Kooperation mit der Mutterfirma, die wirkliche Arbeitskleidung zu günstigen Preisen hergestellt hat, sondern stattdessen mit der Lifestylemarke Carhartt WIP?

 

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