V.A. – O (Cocoon Recordings)

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Der 15. Buchstabe des Alphabets bedeutet die 15. Buchstaben-Compilation des Frankfurter Cocoon Labels. 12 exklusive Stücke erfreuen auch dieses Mal wieder den Sammler und Techno-Aficionado. Wobei, auch wenn Techno sicherlich die Basis für alle Cocoon-Releases bleiben dürfte, auch hier wieder einige House/Techno-Grenzgänger enthalten sind. Roland Michael Dill, den man vor allem von seinen Releases auf Trapez kennen dürfte, beginnt „O“ mit einem psychedelic Breakbeat-Monster. Sehr überraschend, aber als Intro gelungen. Andrew Guyvoronsky aka Tripmastaz aus Russland liefert im Anschluss einen deep-dubbigen Minimal-House/Techno- Tune ab, den man bestenfalls als gutes Tool bezeichnen kann. Dana Ruh, bekannt von der akuellen Cocoon-Ibiza-Compilation, feuert mit „If You Don‘t Know Name“ das erste Highlight ab. Sehr groovy die Bassline, sehr oldschoolig die Chicago-Claps und sehr zwingend das Break ab 03:10 = tolle Dancefloor-Munition! Was youANDme zu leisten imstande sind, lest ihr an einer anderen Stelle im Heft. „Jungle Book“, Track Vier hier, bietet klassischen youANDme-Stoff mit einem melodiösen Techno/House-Grenzgänger mit schönen Chords. Roman Poncet aka Traumer aus Paris überzeugt mit „Kiraf“ ebenfalls, auch wenn alles ein wenig an The Good Men bzw. Tribaltechno erinnert. Wenn man gemein wäre, könnte man das Sample als Ten Walls-Reminiszenz deuten. Das machen wir aber nicht. Tom Demacs „Axel Foley“ ist für mich ein eher uninspirierter Techno-Track ohne Sinn und Verstand. Der Neapolitaner Dast, der hierzulande noch nicht so richtig bekannt sei dürfte, gefällt da mit seinem „Paranormal Effect“ schon eher. Retro-High-Speed- Sounds, die sowohl Housern als auch Technos gefallen dürften und auch „Knights Of The Jaguar“-Fans ein Grinsen entlocken könnten. Steve Parker aus Portugal ist mit „Brian‘s Lullaby“ ebenfalls ein Track gelungen, der allen Freunden elektronischer Musik gefallen dürfte. Eine eingängige Melodie, die sich durch den ganzen Track zieht und hier und da moduliert wird, hält das Tempo und die Spannung hoch. Lee van Dowski aka Renaud Lewandowski ist wohl der etablierteste Künstler auf „O“ und sein „www“ ist dann auch nach Dana Ruhs Tracks das zweite Highlight. Ein grooviger Techno-Track mit überraschenden Ideen und überragender Funkyness. Klasse. Und auch ein weiterer Franzose, nämlich Karim Sahraoui, vermag mit „The Comforter“ zu gefallen, auch wenn es hier wieder ein wenig ruhiger, troity und oldschoolig wird. Melodien für Millionen. Reset Robot aus UK und Luca Ballerini aus Italien beschließen „O“ und liefern zwei gute Tools ab, wobei sich „Hanami“ vom Mann aus Verona durch die traumhaften Melodien im Verlauf der siebeneinhalb Minuten immer stärker in die Gehirnwindungen einbrennt. Also, bitte den vorletzten Satz streichen: „Hanami“ ist ein Knaller. Damit haben wir drei wirklich großartige Nummern von Dana Ruh, Lee van Dowski und Luca Ballerini und neun gute Tools. Keine schlechte Ausbeute. 9/10 tseb