Zurück zu den Wurzeln – 5 Fragen an Bakermat

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In den letzten Monaten hörte man wenig vom niederländischen DJ und Produzenten Bakermat. Für den 26-Jährigen war es höchste Eisenbahn, eine strikte Pause vom hektischen DJ-Lifestyle einzulegen und sich ausschließlich auf das Schreiben neuer Songs zu konzentrieren. Er schloss sich mit Platten aus einer Vielzahl von Genres in einem Zimmer ein und verbrachte einen ganzen Monat damit, an einem neuen Bakermat-Sound zu arbeiten. Jetzt ist er zurück! Sein Stil mag sich zwar etwas verändert haben, aber eines ist sicher: Er ist immer funky …

In den letzten Monaten warst du wortwörtlich weg von der Bildfläche, keine Clubgigs, kein Festival-Set. Was hast du gemacht?

Ich glaube, dass ein Produzent sich Zeit nehmen sollte, um neue, originelle und innovative Musik zu machen und um etwas Neues zu versuchen. Ich hatte wirklich das Gefühl, zu meinen Wurzeln zurückzukehren und probiert, Musik zu machen, die noch nicht zu hören ist. Touren und Festivals machen viel Spaß, aber kosten auch sehr viel Zeit und Energie. Ich brauchte einfach ein paar Monate Auszeit, in denen ich ohne Druck oder Limit an meiner Musik arbeiten konnte.

Deine beiden neuen Tracks “Lion” und “Do Your Thing” unterscheiden sich stark vom ursprünglichen Bakermat-Stil. Wie bist du auf diesen neuen Sound gekommen?

Diese neue Richtung, mit einer starken Note Nostalgie, ist entstanden, als ich ein altes Video eines Fatboy-Slim-Konzerts in Brighton Beach auf YouTube sah. Die Musik, die er spielte, hat so viel Spaß verbreitet und war so viel menschlicher und origineller, als die aktuelle Mainstream-Dancemusic. Ich wollte diesen spontanen, schmutzigen, unvollkommenen Sound wieder zurückbringen und fing an, zu basteln. Ich wollte eine modernere Version produzieren, die aber gleichzeitig das Gefühl dieser Zeit transportiert.

“Lion” und “Do Your Thing” hast du unmittelbar nacheinander veröffentlicht. Es ist doch ziemlich ungewöhnlich zwei Songs innerhalb von sieben Tage herauszubringen. Da kann sich eine der beiden Nummern doch gar nicht entwickeln?

Haha, ja ist es. Die Tracks bilden zusammen eine EP mit „Do Your Thing“ als Haupttrack. Aber ich wollte beide Songs die gleiche Aufmerksamkeit schenken, um zu verhindern, dass einer der beiden darunter leidet. Sie sind beide sehr charakteristische Stücke für sich und ich wollte diese Tatsache hervorheben.

Wenn du dir einen Künstler für eine Feature auf einem deiner Tracks aussuchen könntest, wer wäre es?

Es ist immer noch mein Traum, mit Produzenten wie Moby, Groove Armada, Basement Jaxx, Fatboy Slim oder Armand van Helden einen Track zu machen. Aber ich würde auch gerne mit Leuten zusammenarbeiten, die nicht gerade im Dance-Genre aktiv sind. Zum Beispiel it Rex Orange County, Twenty One Pilots, Lorde oder Chilly Gonzales.

Kannst du dich noch an dein erstes DJ-Set erinnern?

In meinem zweiten Jahr an der Universität Utrecht habe ich einen Gig als Nachwuchs-DJ in einer kleinen Bar bekommen. Die Menge bestand hauptsächlich aus betrunkenen Leuten, die ihr letztes Getränk trinken und tanzen wollten, bevor sie ins Bett gingen. Ich bin nach zwei Nächten gefeuert worden, weil ich nicht wirklich die richtigen Melodien für diese Crowd spielte und allen Songanfragen keine Beachtung schenkte. Da habe ich viel gelernt (lacht).

 

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