Geschmacklos? Loveparade-Unglück soll als Theaterstück aufgeführt werden

 

 

Das Loveparade-Unglück im Jahre 2010 ist zweifelsohne ein ganz furchtbares Ereignis, das Menschen auf der ganzen Welt schockierte. Bei der Massenpanik, die aufgrund von fehlgeleiteten Besucherströmen und Planungsfehlern ausgelöst wurde, starben 27* Menschen, weitere 541 wurden schwer verletzt.

Nun wurde bekannt gegeben, dass der tragische Vorfall als Bühnenstück am Kom’ma Theater in Duisburg aufgeführt werden soll. Hinter der Idee steckt der Regisseur und Theater-Autor René Linke, der seine Idee beim Jugendtheaterfestival „Spielarten“ öffentlich machte. Unterstützung in seinem Vorhaben erhält er zudem von der Theaterchefin Renate Frisch. Frisch sehe das Theater demnach in der Pflicht, die Ereignisse des Unglücks in Form eines Stücks aufzuarbeiten. Auch das Trauma, das die Stadt Duisburg durch die Katastrophe erlitten hat, spiele eine essentielle Rolle.

Beim Duisburger Rathaus stößt die Idee vornehmlich auf Zustimmung, die sich in Form von angebotener finanzieller Unterstützung widerspiegelt.

Der Verein Lopa 2010 hingegen, welcher sich seit rund sechs Jahren um die Versorgung und Entschädigung kümmert, erachtet ein potentielles Theaterstück als äußerst respektlos. „Es ist unmoralisch, aus dem schlimmsten Tag der Betroffenen und Hinterbliebenen ein Theaterstück zu kreieren“, so heißt es in einer öffentlichen Mitteilung. Es sei außerdem inakzeptabel, die Aufführung von den „Mitverantwortlichen“ (Die Stadt Duisburg Anm. d. Red.) finanzieren zu lassen, moniert der Verein.

Bereits im Vorfeld wurde der Duisburger Politik eine Interesselosigkeit gegenüber den Opfern vorgeworfen. Es kursiert sogar der Vorwurf, dass Opfer und Hinterbliebende bis heute keine finanzielle Entschädigung erhalten hätten und die vielen Spendengelder zum Teil falsch eingesetzt wurden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die hitzige Debatte, die auch durch die sozialen Medien befeuert wird (siehe Foto), weiter entwickelt. Die Uraufführung des Stücks war ursprünglich für den März nächsten Jahres geplant.

Quelle: Facebook

Beitragsquelle: Faz.net, stern.de, welt.de

* Offiziell starben bei der Loveparade 21 Menschen. Nach Angaben des Vereins Lopa 2010 begingen jedoch mindestens sechs weitere Personen aufgrund anhaltender seelischer Belastungen Suizid.