CAN – The Singles (Rattay Music)

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Schmidt, Czukay, Karoli, Liebezeit = CAN. Neben Kraftwerk zählt die deutsche Band, mit ihrer Blüte in den 70ern zu den Referenzen in Sachen elektronischer Ursprünge, nicht nur bei europäischen Musikern, sondern weltweit. Zum 50-jährigen Bestehen der Band erscheinen die ausgekoppelten Singles in chronologischer Reihenfolge, streng den Versionen der ursprünglichen Singles angeglichen und weniger Bezug zu den Albumversionen nehmend. Durch die chronologische Gliederung wird der musikalische Werdegang des Quartetts auch weniger Eingeweihten einfach gemacht. Während die Endsechziger noch stark von gesanglichen und eher Rockstrukturen geprägt waren (Malcom Mooney klingt auf “Soul Desert“ wie ein leicht hochgepitchter Mick Jagger getragen von bluesigen Gitarren), während “Vitamin C“ vom wegweisenden Album “Ege Bamyasi“ 1972 schon die elektronischen Elemente mit Krautrock verbindet und ganz offensichtlich bei “Moonshake“ im selben Jahr in Erscheinung tritt. 1974 und 75 vollziehen sich die nächsten wegweisenden Schritte mit Titeln wie “Vernal Equinox“, um 1976 fast schon in ein pre-housiges Segment überzugehen (“I Want More“,“And More“). Doch der Rock bleibt, wie 1977 “Don’t Say No“ mit Reggae-esken Einflüssen belegt. Mein Tipp: Das Perkussion durchströmte und progressiv, elektronisch-rockige “Return“. Historische Aufnahmen und Zeitzeugen der spannendsten Zeit des Musikgeschäftes bedürfen keiner Wertung. Cars10.Becker