Absage auf Absage: Kleine Festivals fallen wie die Fliegen

Absage auf Absage: Kleine Festivals fallen wie die Fliegen / Bild: Jubeljahre

Aktuell lässt sich traurigerweise beobachten, was bereits von vielen Experten befürchtet wurde. Immer mehr kleinere Festivals fallen steigenden Preisen, untragbarem Aufwand und äußeren Umständen zum Opfer.

Es war abzusehen, dass „nach“ der Pandemie und während des russischen Invasionskrieges sowie des kommenden Klimawandels die Hürden für Veranstalter kleinerer Festivals größer würden, als für große Mainstream-Events.

Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Jubeljahre-Festival. „Grund dafür ist die derzeitige finanzielle Situation. […] Uns erging es wie so vielen kleinen Festivals in den letzten Jahren und wir konnten nicht die benötigte Anzahl an Tickets für eine Realisierung in diesem Jahr verkaufen“, heißt es im öffentlichen Statement auf Facebook.

Ebenfalls kürzlich abgesagt wurde „3000Grad am Meer“, das im Mai in Kroatien stattfinden sollte. Als Grund gaben die Veranstalter die schleppenden Ticketverkäufe an: „Die Ticketverkäufe liefen so zurückhaltend, dass wir ein gewisses Minimum an Planungssicherheit leider nicht erreicht haben. Darin spiegeln sich die Ungewissheiten und die stark gestiegenen Kosten, die aktuell den Alltag von uns allen bestimmen.“

Bereits am 17. Januar verkündete auch das SimSalaBoom nach zehn Jahren eine Pause für 2023. Es ließe sich „in Zeiten gestiegener Preise und veränderter Lebensumstände“ innerhalb der Crew nicht realisieren. Man wolle das „Festivalkonzept in Ruhe zu überdenken und im nächsten Jahr mit neuen frischen Ideen wieder an den Start“ gehen.

Selbstredend zeichnet sich diese Entwicklung nicht nur innerhalb der elektronischen Szene ab. Auch das Kulturfestival „Kosmos Chemnitz“ oder Metal- und Rock-Festivals wie „Hell Or Halen“ oder „Rock OzArènes“ mussten ihren enttäuschten Anhängern für 2023 bereits absagen.

Das Jahr ist noch jung und es muss befürchtet werden, dass sich Absagen wie diese häufen werden. Gerade kleine Festivals sind auf die Unterstützung der Öffentlichkeit so angewiesen wie nie zuvor.

Sonst werden sich auch Statements wie das der Jubeljahre-Macher mehren: „Ob und wann nochmal ein Jubeljahre-Festival stattfindet, ist derzeit unklar.“

Das könnte dich auch interessieren:
Zu Jung – niederländische Clubs führen Altersgrenze ein
Festival-Kompass 2023