Über Darren Cunningham wurden jüngst viele Loblieder gesungen. Zurecht. Denn es ist wirklich einzigartig, was der Brite macht. Er schichtet Klänge und Klangloses, verdreht dies, löst Strukturen auf und schafft dadurch Neues – den Actress-Sound. Darren Cunningham, der wegen einer Verletzung in seiner Jugend nicht Profifußballer wurde sondern Produzent, geht nun mit dem Album “Ghettoville” an den Start, seinem insgesamt vierten Longplayer. Parallel dazu veröffentlicht Ninja Tune “Hazyville”, sein Album-Debüt von 2008, das Darren Cunningham damals auf seinem eigenen Label Werkdiscs herausbrachte. Binnen der fünf Jahre zwischen den Veröffentlichungen entwickelte sich der Actress-Sound so: Waren Beats noch zentrale Elemente der Tracks auf “Hazyville”, sind sie auf “Ghettoville” wenig bis nicht mehr existent. Klang-Collagen und Töne stehen im Vordergrund. Die Beats sind dahinter modelliert und scheinen nur mehr in Ansätzen durch Klänge und Tongebilde hindurch. Sie finden viel subtiler statt – oder eben fast nicht. Viele der Nummern auf dem Album würden darum auch als Filmmusik oder Foley funktionieren. Die strukturgebenden Elemente wurden praktisch aufgelöst, Melodien oder Figuren kommen kaum vor. “Ghettoville” ist eine interessante, vielschichtige Platte, für die man sich Zeit nehmen muss. Hervorragendes Artwork rundet “Ghettoville” ab. 9/10 PHL BLL
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