Amnesty International: „Übermäßige“ Polizeigewalt auf illegalem Rave

Bei dem Techno-Rave zu Ehren von Steve Maia Caniço, der vergangenen Juni in Frankreich stattfand, wurden bei einer Razzia der Polizei Dutzende Menschen verletzt. Ein Teilnehmer hatte dabei sogar seine Hand verloren (wir berichteten). Nun hat Amnesty International einen Bericht veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass der Rave-Gänger seine Hand durch die „weder notwendige noch verhältnismäßige“ Aktion der Polizist*innen verloren habe.

In dem Bericht „Redon: ‚Freeparty‘ of repression“ von Amnesty International wird der Einsatz der französischen Gendarmerie hart kritisiert. Die Beamt*innen haben zwei Tage lang in Folge jeweils sieben Stunden am Stück die Partygäste mit Tränengas und GM2l-Granaten attackiert.

So habe wohl auch der betroffene Teilnehmer seine Hand verloren: „Aus den Aussagen verschiedener Augenzeug*innen geht hervor, dass es eine Explosion gab, und dann fiel er zurück und seine Hand war ab“, sagt Anne-Sophie Simpere, Autorin des Berichts. Die Details der Verstümmelung bleiben allerdings immer noch unklar: „Wir können keine Schlüsse ziehen, aber wir denken, dass er nachts im Feld war und dort Granaten blind umher geworfen wurden – es herrschte sehr schlechte Sicht„, fügt sie hinzu, „und wir wissen, welche Art von Verletzungen diese Art von Granaten verursachen können.“

Cécile Coudriou, Präsidentin von Amnesty International Frankreich, sagte zu dem Vorfall: „Es ist inakzeptabel, dass Strafverfolgungsaktionen, die lediglich eine einfache Tanzveranstaltung auflösen sollen, zu Verletzungen oder sogar Verstümmelungen führen.“

Neben den oben genannten Menschenrechtsverletzungen wurde zudem die PA der Veranstalter*innen widerrechtlich zerstört.

 

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Quelle: Mixmag