Anti-Kokain-Spray soll Konsum in der Öffentlichkeit verhindern

In Darlington im Norden Englands wird ab sofort in Kneipen und Bars ein Spray gegen Kokain verwendet. Das „BLOKit“ ist eine farblose Chemikalie, die auf Oberflächen, beispielsweise auf Tischen, haften bleibt und bewirkt, dass Pulver wie Kokain dort kleben bleiben. Wenn die Droge trotzdem von einer besprühten Oberfläche konsumiert wird, beinhaltet das Spray einen starken bitteren Geschmack, der mehrere Stunden andauern kann und sehr unangenehm für die Konsument*innen sei.

Die Polizei twitterte: „Wir sind die erste Polizeibehörde in der Region, die ein bahnbrechendes Anti-Kokain-Spray einsetzt, um den Drogenkonsum in Pubs und Clubs zu verhindern.“

Unterstützt wird dieses Vorhaben von der Stadtverwaltung, die den Drogenkonsum reduzieren und Darlington zu einem noch sichereren Ort zum Leben, Arbeiten und Besuchen machen will.

Wissenschaftler*innen jedoch kritisieren die neue Initiative. Drogenforscherin Ant Lehane von Volteface erklärt: „Diese Initiative wird nichts gegen die beispiellosen Drogentodesfälle unternehmen, die seit fast einem Jahrzehnt ansteigen, und ist eine totale Verschwendung von Polizeigeldern.“ Die Forscherin befürchtet, dass durch das Spray die Drogen nicht mehr auf glatten Oberflächen konsumiert werden, sondern auf Gegenständen wie Schlüsseln. Dies macht die Dosierung schwieriger und ungenauer, wodurch es häufiger zu Überdosierungen kommen kann.

BLOKit wird schon in ganz England verwendet. Kokain wird dort ein immer größeres Problem, der Reinheitsgrad ist trotz neuer Drogen-Gesetze so hoch wie noch nie.

 

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Quelle: Mixmag
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