Weil die Polizei einen illegalen Rave in der Stauseegemeinde in Luxemburg nahe der deutschen Grenze fast 24 Stunden laufen ließ, zeigten sich zahlreiche Anwohner empört. Der Bürgermeister nahm die Beamten derweil in Schutz.
Auf der nicht genehmigten Veranstaltung hatten sich Medien zufolge rund 300 Raver versammelt, um von Samstag bis in den späten Sonntagnachmittag zu krachenden Bässen zu feiern – und zwar zum Ärger der Stauseegemeinde-Anwohner, die sich durch die Musik in ihrem Schlaf gestört fühlten. Einer der Einheimischen wollte die Lärmquelle am frühen Sonntagmorgen schließlich ausfindig machen und begab sich auf die Suche. Als er den Ort des Geschehens ausfindig machen konnte – in einem Waldstück auf matschigem Untergrund – stoß er seinen Angaben zufolge auf eine große Gruppe Feiernder, von denen etwa 90 Prozent unter illegalen Substanzen gestanden hätten.
Dass sich im Bereich des Stausees eine unangemeldete Rave-Veranstaltungen abspielte, war der örtlichen Polizei bereits am Samstagabend bekannt. Man entschied sich jedoch gegen eine Sprengung der Party noch in der Nacht, da man den Eingriff auf dem dunklen und unwegsamen Gelände als „zu gefährlich“ einstufte. Zudem war man personell offenbar nicht groß genug aufgestellt.
Diese mangelnde Bereitschaft stoß so manchem Anwohner sichtlich sauer auf. Ein Zeuge gab zu Protokoll: „Wegen der Wasserschutzzone hier am Stausee werden den Leuten alle möglichen Auflagen gemacht, aber eine Drogenparty wird toleriert? Das ist unverständlich. Für mich ist das eine Bankrotterklärung der Polizei.“
Der Bürgermeister der Gemeinde wiederum, Marco Koeune, zeigte sich verständnisvoll gegenüber den Beamten. Er erklärte: „Es war ja auch die Rede von einer gewissen Aggressivität der Feiernden. Die Polizei hat deshalb erst einmal nur Nummernschilder notiert. Dafür habe ich vollstes Verständnis.“
Ein juristisches Nachspiel dürfte die Organisatoren aber dennoch erwarten. Die Stauseegemeinde wird gegen sie Klage einreichen.
Quelle: Luxemburger Wort
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