Arbeiten als Duo – Luna City Express

 

2020 feierten Marco Resmann und Norman Weber alias Luna City Express ihr 20-jähriges Bestehen. Groß gefeiert konnte wegen der Pandemie nicht und auch das Jubiläumsalbum musste verschoben werden. Warum das nicht zwingend negativ ist und wie sich die beiden gemeinsam im Studio schlagen, erfahrt in der neusten Ausgabe von „Arbeiten als Duo“.

 

Womit beginnt ein klassischer Studiotag?

Marco: Der beginnt meist mit einem gemeinsamen Essen – vietnamesisch oder italienisch. Hierbei tauschen wir uns dann schmatzend über die jüngsten Ereignisse aus.

Gibt es eine spezielle Rollenverteilung im Studio?

Marco: Starten wir ein neues Projekt, dann bastle ich meist einen Groove, auf dem wir dann gemeinsam jammen und Sounds kreieren. Auch um das Arrangement, den spannendsten Teil an der Arbeit, kümmern wir uns zusammen. Den Mixdown mache ich abschließend allein.

Was sind die Vorteile, zu zweit im Studio zu arbeiten?

Marco: Wir ergänzen uns sehr gut und es entstehen Ideen, auf die man solo möglicherweise nicht kommt. Zu zweit ist man mutiger und lässt sich gegenseitig inspirieren. Insgesamt entsteht dadurch mehr Kreativität und der Weg zum Ziel gestaltet sich geradliniger.

Norman: Sofern man auf einer Wellenlänge surft, ist das Arbeiten als Duo sehr reizvoll. Wichtig ist auch, dass man kompromissbereit ist, denn diese Eigenschaft tut dem Endresultat häufig sehr gut.

Und die Nachteile?

Marco: Nachteile gibt es für mich nicht. Manchmal genieße ich es aber auch, allein zu arbeiten und mich austoben zu können.

Norman: Das sehe ich genauso, es hat nur Vorteile. Zu zweit ist es schlichtweg abwechslungsreicher und konstruktiver.

Wie oft seid ihr zusammen im Studio?

Marco: Mittwochs ist bei uns seit vielen Jahren ein fester Studiotag. Manchmal schaffen wir es auch, uns ein zweites oder drittes Mal in der Woche zu sehen. Corona-bedingt gehen wir beide jedoch seit einiger Zeit arbeiten (Norman als Erzieher und ich als Impfhelfer), was unsere gemeinsame Arbeitszeit leider etwas schmälert.

Norman: Durch die neuen Jobs sind wir sowohl in zeitlicher als auch in kreativer Hinsicht ziemlich eingeschränkt. Wir versuchen deshalb, vermehrt unabhängig voneinander zu arbeiten und Dinge separat vorzubereiten und fertigzustellen.

Gibt es ein gemeinsames Ritual, das ihr vor den Gigs oder im Studio zelebriert?

Norman: Bis auf das gemeinsame Mahl vor unseren Studio-Sessions ist da eigentlich kein bestimmtes Ritual. Wir sind in dieser Hinsicht sehr spontan und lassen uns treiben. Je nach Laune und Sternenstand kann es im Studio dann schon einmal krachen. Vor den Gigs hauen wir uns häufig noch ein bis zwei Stunden aufs Ohr, um fit zu sein.

Welche Angewohnheit des anderen – wenn ihr gemeinsam im Studio seid – empfindet ihr eher als suboptimal?

Norman: Da fällt mir nicht unbedingt etwas ein, denn nach 20 Jahren Zusammenarbeit kennen wir uns sehr gut und können mit den Launen des anderen umgehen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Marco es vielleicht nicht optimal findet, dass ich vereinzelt etwas zu spät komme. Aber dafür bleibe ich auch gerne mal länger.

Marco: Ich habe dem eigentlich nichts hinzuzufügen, außer, dass Norman eigentlich fast immer zu spät kommt!

Gerade ist eine neue Single von euch erschienen. Womit können wir in diesem Jahr noch rechnen?

Norman: Aktuell arbeiten wir gemeinsam an verschiedenen Remixen und an unserer dritten LP. 2020 feierten wir unser 20-jähriges Bestehen, und abgesehen von diversen Veranstaltungen und Festivals, auf denen wir diesen schönen Anlass hätten zelebrieren können, war unsere Vorstellung auch, das Jubiläum mit einem neuen Album zu krönen. Leider kam alles anders, was uns allerdings auch mehr Zeit verschaffte. Diese nutzten wir, um diverse Musiker*innen einzuladen und unsere Aufnahmen zu perfektionieren. Unser Ziel ist es natürlich, diese Arbeiten schnellstmöglich fertigzustellen und auch 2021 zu veröffentlichen. Es bleibt spannend!