Auch die Musik sei Schuld: Jugendliche konsumieren verstärkt Benzos und Opioide

Immer mehr Jugendliche konsumieren offenbar Benzos und Opioide. Schuld seien neben einem durch das Internet vereinfachten Zugang zu den Drogen auch Musikgenres wie Pop und Hip-Hop.

In einem Gespräch mit dem Bayrischen Rundfunk hat der Streetworker Christian Fenn seine Erfahrungen mit jungen Süchtigen geteilt. Vor allem seit der Corona-Pandemie beobachte Fenn demnach einen rasanten Zuwachs an Drogenabhängigen. Besonders schnell würden sich derzeit Opioide und Benzodiazepine (Benzos) verbreiten, die in Medikamenten enthalten sind. Das wiederum führe zu einer Verharmlosung der Drogen.

Während Opioide meist frei verkäuflich sind, und beispielsweise in Hustenstillern enthalten sind, sind Benzodiazepine verschreibungspflichtig. „Dank“ des Internets fänden Jugendliche aber dennoch Wege, um auf illegale Weise an die Präparate zu gelangen. Viele würden auch ihren Arzt belügen und Krankheiten simulieren, um an die Substanzen zu kommen.

Doch nicht nur die einfache Beschaffung ist ein Problem. Benzos und Opioide sind längst in der Popkultur angekommen und werden mitunter in Songtexten verherrlicht, die die Jugendlichen tagtäglich hören. Jede Subkultur habe meist ihre eigene Trendsubstanz, erklärt der Sozialarbeiter David Bauer. Im Gespräch mit dem Bayrischen Rundfunk zitierte Bauer zudem eine Studie vom Institut für Therapieforschung, die erschreckende Erkenntnisse zu Tage förderte: Bei einer Umfrage unter Clubbesuchern im Alter von 16 und 24 Jahren gaben 28 Prozent an, innerhalb der vergangenen zwölf Monate benzodiazepin- bzw. opioidhaltige Medikamente konsumiert zu haben.

Quelle: BR
Foto: K-State Research and Extension via Flickr


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