Beirut-Katastrophe: Auch Nightlife-Quartier wurde „praktisch ausgelöscht“

Credits: Facebook – The Gärten

Die Bilder und Videos der Explosion in Beirut am vergangenen Dienstag gingen um die Welt. In einem Lagerhaus am Hafen der Stadt waren rund 2700 Tonnen Ammoniumnitrat in die Luft gegangen – es gab bisher – Stand Donnerstag Vormittag – 135 Tote und tausende Verletzte. Zerstört wurde auch ein riesiger Getreidespeicher im Hafen, die Krankenhäuser sind total überlastet. Der bisher kalkulierte Schaden beläuft sich auf rund drei Milliarden US-Dollar.

Das Ausmaß der Katastrophe ist gigantisch, was auch damit zusammenhängt, dass sich der Hafen in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt befindet. Etliche Gebäude und angrenzende Viertel wurden verwüstet, darunter auch das Nachtleben-Viertel Beiruts.

„Selbst wochenlanger anhaltender Artilleriebeschuss auf dem Höhepunkt des Bürgerkriegs hatte nicht den gleichen Schaden verursacht.“ (The Guardian)

„Verwüstet“ erscheint in diesem Fall allerdings noch eher harmlos formuliert, denn wie der Reporter Martin Chulov gegenüber der britischen Zeitung „The Guardian“ erklärte, sei die Club- und Bar-Gegend durch die Explosion „praktisch ausgelöscht“ worden. Betroffen sind unter anderem die weltweit renommierten Electro-Clubs The Gärten, The Ballroom Blitz, B018 und The Grand Factory.

Beirut hat eine unglaublich populäre und facettenreiche Szene für elektronische Musik, was bei der Regierung allerdings nicht immer auf Anklang stößt. Viele illegale Raves dienen als Protest gegen die politischen Machenschaften der Staatsführung. Als beliebter und geheimer Spot für die nicht genehmigten Partys galt bislang unter anderem The Egg – ein ehemaliges Kino, das durch die Explosion höchstwahrscheinlich ebenfalls stark beschädigt wurde…

Wer den Menschen in Beirut helfen möchte, der findet HIER eine Auswahl an verschiedenen Projekten und Hilfsorganisationen.

 

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Quelle: The Guardian