Ben Lukas Boysen kennen viele eher unter seinem Alias Hecq, mit dem er schon einige elektronische Alben produziert hat und dabei zwischen Ambient und Breakcore pendelte. Unter seinem Klarnamen ist er aber auch aktiv, allerdings mehr Richtung akustischer Klangcollagen. „Spells“ heißt sein neues Album, das zweite als Ben Lukas Boysen. Ein ergreifendes Werk, Boysen sitzt am Klavier und verbreitet eine sehr angenehme Atmosphäre und Entspannung. Sein sehr reduziertes Spiel schwemmt allen lästigen Ballast weg. Dazu ein sehr akzentuiert und nicht im Übermaß eingesetztes Schlagzeug, ein Cello, eine Harfe und ein paar Effekte – willkommen auf einem Trip zwischen Himmel und Erde. Die Tracks bestechen durch Wärme und Balance, ruhige und sanfte Momente fließen in eruptive, meditative und pathetische Spitzen. Ein feines Kammerspiel liefern die Musiker ab, mit einem charismatischen Klavierspiel im Zentrum, dem man sich nicht entziehen kann und es auch gar nicht möchte. Es fühlt sich einfach gut an. Vertraut und erfüllend. Sprachlos. 10/10 Dieter Horny