Berghain-Resident kündigt neues Soloalbum an

Auf Hospital Recordings feierte der New Yorker Phase Fatale im Jahre 2017 mit „Redeemer“ sein persönliches Soloalbum-Debüt. Ziemlich genau zwei Jahre später ist er mit seinem nächsten Album, „Scanning Backwards“, zurück. Releast wird das Ganze diesmal auf dem legendären Berliner Ostgut Ton-Label, wo er bereits 2018 mit „Reverse Fall“ eine EP veröffentlichte.

Mit „Scanning Backwards“ fokussiert sich der Berghain-Resident speziell auf den Einsatz der Musik als psychologisches Kontrollinstrument oder salopp ausgedrückt: Klang als Macht. Insbesondere mit Subbass-Frequenzen ließen sich demnach menschliche Emotionen, Denkweisen und Verhaltensweisen beeinflussen. Sehr interessant.

Phase Fatale, mit bürgerlichem Namen Hayden Payne, blickt auf eine Vergangenheit als Gitarrist und Toningenieur zurück. Und das spürt man auch in den Tracks des neuen Albums. „Scanning Backwards“ ist eine atemberaubende Mischung aus brüchiger Rhythmik und Noise- und Shoegaze-Techno, die sich oftmals in Form einer langsameren Gangart widerspiegelt und dennoch Platz für Raum und Tempo bietet. Die oftmals von Payne verwendeten intensiven Frequenzen, entstammen nicht nur der funktionalen Dance Music, sondern auch der sonischen Kriegsführung. Genau wie das Berghain ist das neue Album ein musikalisches Machtinstrument, was durch das Artwork nochmals untermauert wird: Ein Flyer der früheren Partyreihe „SNAX“, in der Fetische und Machtdynamiken im Vordergrund standen.

Hayden Payne selbst sagt über „Scanning Backwards“ übrigens folgendes:
„Alle Stücke dieses Albums, gleich welcher Stil, habe ich zugeschnitten, um auf ganz bestimmte Weise im Berghain zu klingen. Im Laufe der vielen Jahre als Tänzer inmitten des Dancefloors und auch während meiner DJ-Sets als Resident bemerkte ich, welche Frequenzen den Körper so richtig penetrieren. Das beinhaltet Sprache, Hochfrequenz- und Hirn-penetrierende Instrumentierung, Sägezahn- und Schlagbohrhammerästhetiken – die hatte ich bis dahin noch nicht so oft benutzt, denke aber, dass sie Einfluss auf das Denken und Gedächtnis haben. Das trifft besonders zu auf einen Ort, der schwule und Fetisch-Geschichte auf unerwartete Weise mit Musik kombiniert, auf fast kultische Art. Eine musikalische und physische Deinstallation und Neuprogrammierung, Psychic Driving und De-patterning, das Löschen und Ersetzen von Erinnerungen.“

„Scanning Backwards“ erscheint am 24. Januar 2020 auf Vinyl, CD und als Digital-Download auf dem Label Ostgut Ton.

Tracklist:
1. Velvet Imprints
2. Binding by Oath
3. Polystyrene
4. During the Freezing Process
5. Mass Deception
6. Proxy Contact
7. De-patterning
8. Splintered Heels

 

Das könnte dich auch interessieren:
Das Berghain feiert seinen 15. Geburtstag – Mit 24 DJs auf 3 Floors
Maceo Plex kehrt zu Drumcode zurück
Fabric meets Berghain: Jay Clarke mit neuer EP auf Klockworks