Vorfall an Berlins berühmtester Clubtür

Dass das Berghain nicht gerade die toleranteste Tür besitzt, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wer Bock auf Feiern im berühmtesten Technoclub der Welt hat, muss meistens mit einer längeren Wartezeit rechnen. Auch die sachte Handgeste in Richtung Ausgang kann schon mal der Fall sein, obwohl man zwei Stunden angestanden hat. Aber ist ja alles nichts neues. Ausländerfeindliche Bemerkungen sowie Handgreiflichkeiten gegenüber unschuldigen Gästen lassen unsere Ohren da schon eher aufhorchen. Auf Facebook stieß mir da ein Post ins Auge, der für mich eigentlich so gar nicht ins Bild passt. Ignorieren möchte ich diesen jedoch auch nicht.

 

 

Da ich genaueres über den Vorfall erfahren wollte, habe ich Nico kontaktiert und mir seine Geschichte angehört. Am 28. April wollte der aus Singapur stammende Nico im Hain abfeiern. Easy gelang er hinein, nachdem er auf der Gästeliste stand. Er ging hinein zur Taschenkontrolle, wo es zu einer Auseinandersetzung mit einem der Türsteher kam. Seine Tasche wäre angeblich zu groß für den Einlass, sie meinten dass es sich um eine Reisetasche handle. Jedoch kann man an Nicos Foto deutlich erkennen, dass der Rucksack eine normale Größe hat. An der Farbe konnte es auch nicht liegen – schwarz.

 

Beim Check wurde er jedoch für eine Frau gehalten, was Nico verwirrte: „Ich bin es nicht gewohnt, als Frau angesprochen zu werden, also habe ich dem Türsteher auch nicht geantwortet“. Folglich wurde er zur Tür hinaus begleitet, wo er die Aussprache mit dem Türsteher suchte, anstelle einer Antwort erhielt Nico folgende Aussage: „HEY WHAT YOU NOT GET, DO YOU NOT UNDERSTAND“.

„Daraufhin packten mich die Türsteher und trugen mich nach draussen mit folgender Aussage: Geht zurück in dein Land, verlass Deutschland. Ich drehte mich um und spuckte auf ihn und er schlug mir über die linke Seite meines Gesichts. Ich fiel mit meiner Tasche und Brieftasche zu Boden, stand aber sofort auf und bewegte mich nicht. Ein weiterer Türsteher packte mich mit beiden Armen, hob mich vom Boden und warf mich vor den Eingang, hinter die Metallstangen. Dann bat ich alle um mich herum, den Vorfall zu filmen. Damit alle sehen können, wie die Berghain-Bouncer wirklich drauf sind. Ein paar Leute fingen dann an zu Filmen, als die Türsteher das sahen, schmissen sie die Leute raus. Die Polizei kam zur Hilfe und notierte alle Informationen über den Türsteher, der mich geschlagen hatte. Doch dieser war bereits verschwunden und wurde durch einen anderen ersetzt. Für mich waren die rassistischen Bemerkungen, sowie die falsche, geschlechtliche Behandlung.“

 

Das könnte dich auch interessieren:
Berlin Bouncer – in diesen Kinos läuft der Film über Sven Marquardt und andere Berliner Türsteherlegende
Fucking Berlin – Geschichten aus dem Berghain 
10 Dinge, die dich zu einem Berghain-Girl/-Boy machen