Berliner Kollektiv veröffentlicht Rave-Bootleg von Nena-Klassiker

Ein Song, der seit vier Jahrzehnten als Symbol für Sehnsucht und Aufbruch gilt, bekommt ein neues Gesicht: Das Berliner Kollektiv OSWALD hat am 17. Oktober eine offizielle Rave-Version von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ herausgebracht.

Der Titel erschien ursprünglich 1984, erreichte Platz 2 der deutschen Charts und zählt bis heute zu den bekanntesten Liedern der Neuen Deutschen Welle. Dass dieser Pop-Klassiker nun im Clubkontext neu interpretiert wird, überrascht selbst Szenekenner.

Immerhin sorgte die heute 65-Jährige vor allem während der Covid-19-Pandemie eher für negative Schlagzeilen und Kopfschütteln, weil sie zwischen den Zeilen zum Verweigern der Maßnahmen aufrief (FAZEmag berichtete).

OSWALD verbindet in seiner Version elektronische Melancholie mit der Eingängigkeit des Originals. Die Mischung aus träumerischem Synth-Sound und pulsierendem Beat war in Berliner Clubs schon zu hören, bevor klar war, wer hinter dem Remix steckt.

Tatsächlich begann alles als inoffizielles Bootleg. OSWALD, ein Vierer-Kollektiv, das sich irgendwo zwischen House und Techno bewegt, hatte den Track zunächst als Fanprojekt produziert.

Der Song verbreitete sich in der Clubszene, bis Nena selbst auf die Neuinterpretation aufmerksam wurde – und die offizielle Lizenz erteilte. Damit wird ein Remix, der aus dem Untergrund stammt, plötzlich zum regulären Release.

„OSWALD wird nicht verstanden, OSWALD wird gefühlt“, heißt es im Pressetext des Projekts. Das klingt nach Pathos, beschreibt aber den Ansatz der Gruppe: Musik soll Emotion transportieren, nicht Erklärung.

Mit dem offiziellen Release verschiebt sich der Song nun endgültig aus dem Schatten der USB-Sticks auf die großen Plattformen. „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ gehört seit seiner Veröffentlichung zu den meistinterpretierten Songs deutscher Popmusik.

Neben der englischen Version „Anyplace, Anywhere, Anytime“, einem Duett mit Kim Wilde aus dem Jahr 2002, erreichte auch Jan Delays Hip-Hop-Remix von 1999 Platinstatus. In den vergangenen Jahren nahmen sich erneut zahlreiche Künstler des Stücks an, darunter Caro vanée (2024) und ExTraxx (2025).

Quelle: DJ Lab

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