Berufstipp für Raver: Nebenbeschäftigung als Pokerspieler – alles, was man wissen muss

Berufstipp für Raver: Nebenbeschäftigung als Pokerspieler – alles, was man wissen muss

In Zeiten, in denen man viele Dinge und Angebote auch Online wahrnehmen kann, ist in den letzten Jahren auch stetig ein Trend zum Online-Poker deutlich geworden. Viele träumen davon, sich eine Kleinigkeit mit dem Spielen im Internet oder auch offline in Casinos oder bei Turnieren dazu verdienen zu können. In einigen Fällen kann es sogar funktionieren, dass man nur noch mit dem riskanten Spiel sein Geld verdient. Die Vorstellung, bequem von zuhause aus das große Geld machen zu können, klingt schließlich auch begehrenswert. Nicht umsonst findet sie daher immer mehr Anklang bei Ravern.

Pokerspiel, © Pixabay (Sprinter_Lucio)

Dennoch: Egal, ob als Hobbyspieler oder sogar Poker-Profi, das Risiko, Verlust zu machen, ist immer ziemlich hoch – selbst wenn man meint, sich auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen zu können. Da jeder heutzutage einfach von zuhause aus Online-Pokerspielen kann, betrifft dieses Risiko auch mehr Menschen. Doch tatsächlich kann es dieses Risiko auch wert sein, wenn man bereits eine Leidenschaft fürs Pokern besitzt. Trotzdem kommt in Deutschland berechtigterweise die Frage auf, ob das alles Legal ist. Was außerdem tun, wenn man tatsächlich gewinnt? Immerhin zahlt man in Deutschland schließlich auch seine Steuern für das Einkommen durch den Arbeitgeber. Da wäre es doch auch denkbar, dass man diese auch für einen Gewinn beim Poker zahlen muss?

Erst kürzlich wurden neue Gesetzesentwürfe zu genau diesem Thema entworfen. Interessenten an dem Thema rund um die Frage, worauf man achten muss, wenn man in Deutschland ein wenig mit Poker sein Gehalt aufpeppen will, erhalten hier Antworten. Dabei wird generell unterschieden, ob man lediglich ein wenig nebenher dazu verdient oder eventuell sogar anstrebt, sein ganzes Leben dieser Leidenschaft zu widmen.

Risiken sowohl online als auch offline

Obwohl man grob zu wissen vermag, worauf man sich beim Pokerspielen einlässt, und welche Gefahren bestehen, ist es nie verkehrt, sich dessen noch einmal bewusst zu werden. In erster Linie besteht das Risiko, dass man durch das Spielen eine Sucht entwickelt. Diese Sucht könnte zur Folge haben, dass man nicht nur seine Gesundheit, sondern auch seine ganze Existenz aufs Spiel setzt. Warnungen über Spielsucht sollten ernst genommen werden und im Vorfeld sollte man sich darüber bewusst sein, ob man für solch eine Krankheit nicht anfällig ist. Vor allem Online ist man dieser Gefahr vermehrt ausgesetzt, da meist unbegrenzt gespielt werden kann. Oder auch aus Langeweile oder einer anderen Laune heraus. Vor allem, wenn das Spielen aus Langeweile zur Gewohnheit wird, könnte es gefährlich werden. Immerhin können sich viele Menschen, wenn etwas erst einmal zur Gewohnheit geworden ist, nur schwer von diesen losreisen. Eventuell ließen sich einige dieser Risiken minimieren, indem man sich eher angewöhnt, nur in Casinos oder zu (offiziellen) Turniere fürs Pokern zu gehen. Dennoch könnte das Spielen durch die Atmosphäre dort ebenfalls befeuert werden. Ein Spiel, welches man ab und an in der Gesellschaft seiner Freunde abhält, scheint da auf den ersten Blick die beste Lösung zu sein.

Dennoch ist der Gedanke, potenziell mit etwas Geld zu verdienen, was einem Spaß macht, sehr verlockend und auch keineswegs verkehrt. Immerhin sollte man nach dem Streben, was einen im Leben glücklich macht. Und beim Poker spielen auch die eigenen Fähigkeiten eine große Rolle, weshalb einige Risiken, die man in bei anderen Glücksspielen hat, teilweise gemindert werden können.

Neue Gesetzesentwürfe zum Thema Glücksspiel in Deutschland

Sowohl reguläre Glücksspiele, Casinos als auch Poker in Deutschland unterliegen seit 2021 neuen Regeln. Diese helfen vor allem den Kunden beim verantwortlichen Spielen und setzen Grundlagen für Lizenzen der Wettanbieter.

Fortan müssen sich Verbraucher an ein Einzahlungslimit von 1.000€ pro Monat halten. Diese Regel gilt umfassend für alle Wettseiten, damit sie nicht einfach von den Spielern umgangen werden kann. Außerdem müssen Anbieter von Online-Poker, Online-Casinos und co. einen Panikbutton zur Verfügung stellen, den die Spieler jederzeit betätigen können. Einmal betätigt, wird der Verbraucher infolgedessen für volle 24h vom Spielen gesperrt. Dies dient vor allem als Sicherheitsmaßnahme, wenn man merken sollte, dass man sich nicht selbst vom Spielen abhalten kann, aber derzeit eine Pechsträhne hat.

Neben dem Panikbutton gibt es allerdings noch eine andere Variante, die dem Spieler unter die Arme greifen kann. Das ist die Sperrdatei. In diese kann man sich oder andere freiwillig von dem Anbieter oder aber einer Behörde eintragen lassen. Die dafür zuständige Behörde ist in Deutschland die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (kurz: GGL). Diese Sperrdatei dient ebenfalls dem Schutz des Verbrauchers. Einmal ausgelöst, wird man fortwährend von jeglichen Spielen gesperrt. Dies müssen die Anbieter von Glücksspielen überwachen und dafür sorgen, dass gesperrte Kunden nicht mehr bei ihnen Spielen können.

So erkennt man, ob Anbieter Legal sind

Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland hat auf ihrer Website ein umfangreiches FAQ zu besagtem Thema. Über eine Whitelist kann man schnell nachgucken, ob Anbieter seriös und in Deutschland legal sind oder nicht. Sollten einige Wettanbieter nicht auf der Liste stehen, so kann man selbst nachforschen, ob die Anbieter eine Deutsche Lizenz besitzen. Dabei gibt es jedoch einige wichtige Dinge zu beachten.

Unter anderem müssen es für die jeweiligen angebotenen Spiele spezifische Lizenzen sein. So sollten also, wenn man sich für Poker interessiert, nach einer solchen offiziellen Deutschen Lizenz Ausschau gehalten werden. Für Sportwetten, Automaten, Casinos und co. gibt es jeweils unterschiedliche Lizenzen.

Unbedingt zu beachten ist, dass noch zwischen EU-Lizenzen und Deutschen Lizenzen unterschieden werden muss. Einige Anbieter werben mit einer solchen „EU-Lizenz“, allerdings gibt es diese gar nicht. Lediglich die Deutsche Lizenz, ist eine tatsächlich existierende und gültige Lizenz in Deutschland, damit ein Spiel legal ist.

Gewinne beim Poker – versteuerungspflichtig oder nicht?

Generell wird es schwierig, wenn man beispielsweise auf Turnieren spielt und von dem Veranstalter ein Antrittsgeld erhält. In diesem Fall würde dann die Umsatzsteuer fällig werden. Grundsätzlich sind die Gewinne, welche beim Poker erzielt werden, allerdings von der Steuer ausgenommen. Doch auch hier gibt es einige Ausnahmen bzw. Dinge zu beachten.

Vor allem kommt es darauf an, ob man das Pokerspielen lediglich als Hobby oder als Profi ausübt. Wenn man häufig an Turnieren teilnimmt und allen voran durch seine Fähigkeiten und weniger durch den Faktor Glück gewinnt, können die Gewinne durchaus der Einkommenssteuern unterliegen. Dies liegt daran, da es sich in dem Fall bereits um ein Gewerbe handle. Laien, die vielleicht eher durch Glück gewinnen, müssen sich darüber aber eher keine Sorgen machen. Generell sollte man sich also merken, dass man als Hobbypokerspieler – solange das Pokern als Nebentätigkeit ausgeübt wird – von dieser Umsatzsteuer befreit ist.

Dennoch ist es bisher unklar, ob das Pokern, wenn es im Falle des Profis als Gewerbe angesehen wird, man zukünftig auch Verluste geltend gemacht werden können. Ob und wann diese wichtige Frage geklärt wird, lässt sich zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht sagen.

Zwischen Hobbyspielern und Turnierspielern muss man also klar abgrenzen

In der Regel gilt, sollte man nur ein wenig in seiner Freizeit Pokern, um im besten Falle sein Gehalt etwas auszubessern, dass man keine Angst vor möglichen anfallenden Steuern haben muss. Vor allem dann, wenn der Gewinn tatsächlich eher von dem Faktor Glück, als Können abhängig ist.

Auf der anderen Seite steht da der professionelle Pokerspieler. Strebt man an, seinen gesamten Lebensunterhalt mit dem Poker – vor allem durch dem Teilnehmen an Turnieren – zu verdienen, so ist es wahrscheinlich, dass eine Einkommenssteuer fällig werden könnte. Zumindest dann, wenn Gewinne tatsächlich eher durch das eigene Geschick erzielt werden.