Zak Khutoretsky alias DVS1 ist keine gänzlich unbekannte Komponente in der Technoszene: Er spielt regelmäßig im Berghain, ist Gründer der Labels HUSH und Mistress Recordings und veröffentlicht auf Labels wie Klockworks, Axis und Blueprint. Und dennoch will er auch den „kleineren“ Produzenten etwas zurückgeben. Mit der Plattform Aslice hat der US-Amerikaner im Frühjahr vergangenen Jahres ein Start-up namens Aslice ins Leben gerufen, das sich dafür einsetzt, Produzenten elektronischer Musik fairer zu entlohnen. Was seit März 2022 passiert ist, verriet er kürzlich in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel.
Doch wie funktioniert Aslice überhaupt? Über die Software können DJs Teile ihrer Einkünfte an diejenigen ausschütten, die die aufgelegte und gespielte Musik produziert haben. Das Prinzip: der DJ lädt seine Playlist in die Software, ergänzt einige Informationen und anschließend bestimmt ein frei bestimmbarer Prozentsatz – meist 5% (mindestens 10 US-Dollar) empfohlen – die jeweiligen Gage, die aufgeteilt und ausgeschüttet werden soll. Geht man also von einer Gage von 1000 Euro aus und 20 gespielten Tracks aus, würden 50 Euro an Aslice gehen und abzüglich der Bearbeitungsgebühr (15 %) 2,10 Euro pro Track an die Produzenten gehen.
Laut DVS1 sei Asplice seit seiner Gründung um 60 Prozent gewachsen. Finanziert habe er die Plattform bislang ausschließlich mit seinem Privatvermögen, befinde sich derzeit auf der Suche nach Investoren.
Fakt ist: Wird ein Song von Musikproduzenten gespielt, bekommen die Schöpfer des Tracks meist nur Centbeträge von der Verwertungsgesellschaft Gema. Das steht in keinem Verhältnis zu der Gage der DJs, die nicht selten einen fünfstelligen Betrag (oder gar mehr) pro Auftritt bekommen. Mittels Aslice könnten Producer eine zusätzliche Einnahmequelle generieren, die ihrer oftmals harten Arbeit gerecht wird.
Quelle: Tagesspiegel