SubmitHub wurde Ende 2015 gegründet, um den Prozess, Musik an Kuratoren zu senden, so einfach wie möglich zu gestalten. Submithub bietet viele Statistiken und Filter, damit der Einsender sichergehen kann, dass seine Musik in den richtigen Händen landet. Für Kuratoren bedeutet das mehr Musik zu bekommen, die sie auch mögen. Der Prozess funktioniert klasse: mehr als 1,327,000 Songs wurden geteilt bis heute. Jedoch ist der Markt hart und nicht einmal die meist erfolgreichsten Artisten können jeden glücklich machen. Musik ist subjektiv und kein Kurator sieht einen Song genauso, wie ein anderer Kurator. Per se, wird SubmitHub am Besten von jedem verwendet, der realistische Vorstellungen von Erfolg in der Musik Industrie im Jahre 2022 hat. FAZEmag präsentiert jeden Monat die Favoriten von Submithub-Einsendungen.
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Carbon Mass „Power Glass“ (Carbon Mass)
Carbon Mass ist ein musikalisches Duo aus dem kanadischen Vancouver, das 2016 nach einem zufälligen Online-Treffen zwischen der Komponistin für elektronische Musik Sina Lankarani und dem Sänger/Gitarristen Tim Claridge gegründet wurde. Carbon Mass sehen sich selbst als Radiohead in der Mitte ihrer Karriere, was natürlich sehr ambitioniert ist. Aber nun gut. Die aktuelle Single ist in jedem Fall ein besonderer Track. Produktionen von Monolink nicht unähnlich ist es tatsächlich die besondere Stimme von Tim, die den Track aus der Masse an ähnlichen Nummern herausstechen lässt.
Edictum „Feel My Love“ (Spinnin‘ Records)
Viele unter euch werden die nun folgende These anzweifeln, aber es stimmt: Man kann Trance produzieren, ohne „cheesy“ zu sein. Der Österreicher Edictum schafft das mit seiner aktuellen Nummer. Neben seinem Hauptberuf als synthetischer Chemiker ist der Wiener ein Synthesizer-Freak und benutzt Vintage-Synthesizer, da er es liebt, Vintage mit modernen Sounds, Field Recordings und nicht-synthetischen Instrumenten zu mischen, um einzigartige und fesselnde Atmosphären zu schaffen. „Feel My Love“ lebt von der gelungenen Verbindung von straighten Beats, Breakbeats und einem orchestralen Arrangement im Break. Wirklich sehr gelungen und direkt vor oder nach „Café del Mar“ vorstellbar.
Kasztan x HAELIUM „Dor“ (Stemina)
Pierre-Marie Maulini stammt aus Nizza. Nachdem er im Teenageralter zusammen mit seinem Bruder seine erste Post-Rock-Band gegründet hatte, erregten die beiden die Aufmerksamkeit des französischen Musikers Anthony Gonzalez (M83), der sich daraufhin mit ihnen zusammenschloss. Es folgten viele weitere Projekte, maßgeschneiderte Musik für Werbespots, der Soundtrack für einen Dokumentarfilm und eine Reihe von hochkarätigen Remixen für Künstler*innen wie Sia, Tinashe und Years and Years. Kasztan ist Maulinis erstes Techno-orientiertes Projekt, bei dem er seine Liebe für Filmmusik ebenso einfließen lässt wie seine Post-Rock-Wurzeln. Auf seinem neu gegründeten Label Stemina erscheint nun „Dor“, und dieser Track ist ein wahres Meisterwerk. Alleine die Piano-Parts sind herausragend und verschmelzen mit Bonobo-artigen Elektronik-Sounds. Stark.
Martin Herrs „Black Orchid“ (Monaberry)
Der Spanier Martin Herrs kehrt mit „Black Orchid“ zum Label von Super Flu zurück, nachdem er in der Zwischenzeit unter anderem auf Mobilee und Pieces Of Life releast hat. Seine neue Produktion gefällt durch ein schmissiges Grundgerüst und viele beim ersten Hören befremdlich-klingende Sounds, die aber spätestens beim zweiten Mal einen besonderen Charme entfachen und die Besonderheit des Organic-House-Tunes ausmachen.
Might Delete Later „I’ve Been There“ (Loud Places)
Anna Madara Pērkone Aka ANNNA ist eine bekannte lettisch-niederländische Sängerin, Songschreiberin und Musikproduzentin. Ihr neuestes Projekt nennt sich Might Delete Later und erinnert sowohl von der Herangehensweise an das Stück als auch von den Sounds an Fred again… ANNNA sagt über den Song: „Dieses Lied ist eine Geschichte, die mit einer Sprachnachricht begann, die mir ein lieber Mensch im Februar schickte. Es war eine Sprachnachricht der Verzweiflung. Die Stimme ist von Holly. Sie ist nicht nur eine unabhängige Musikerin wie ich, sondern tourt auch als Backgroundsängerin für einen großen britischen Künstler durch die Welt. Wir hatten unsere Gedanken und Frustrationen über die Welt, in der wir leben, ausgetauscht. Die Abriegelungen, Kriege und andere beschissene Dinge. Und manchmal ist es einfach zu viel. Du fängst an, zu hyperventilieren und weißt nicht, was du tun sollst. Du gehst in ein Badezimmer und fängst an zu weinen. Das haben wir alle schon erlebt. Und dieser Song ist eine Botschaft an alle da draußen: Du bist nicht allein, wir haben das alle schon erlebt, und genau deshalb musste ich aus dieser Sprachnachricht einen Song machen“. Und der Song ist wirklich großartig. Tanzbar und mit Tiefgang. Das gibt es selten.
Olario „Nocturne“ (Yury Revich)
Alle Fans von Nils Frahm, Olafur Arnalds oder Max Richter – alles Künstler, die wir bei uns im Magazin schon mehrfach vorgestellt haben – dürften sich über dieses Werk des preisgekrönten österreichischen Geigers und Komponisten und UNICEF-Botschafters Yury Revich freuen. Yury ist ein klassisch ausgebildeter Geiger, der bereits auf eine erfolgreiche internationale Karriere als Solist mit Auftritten in Konzertsälen wie der Carnegie Hall und der Mailänder Scala zurückblicken kann. Da er sich in der traditionellen klassischen Musikindustrie gefangen fühlte, gründete er Olario. Als Multiinstrumentalist nimmt er Klaviere und Keyboards sowie Streicher selbst auf und experimentiert mit verschiedenen melodischen Wellen, wobei er den natürlichen warmen Klang von Instrumenten mit elektronischen Soundscapes kombiniert. Sehr spannend!
Shafkkat „Pick Me Up“ (Blank Dust)
Shafkkat ist der Künstlername des im Süden Londons lebenden Produzenten Taz Hussain. Obwohl er mit einer italienischen Mutter und einem englisch/indischen Vater aufgewachsen ist, hat Shafkkat London immer als seinen größten kulturellen Einfluss für seine Produktionen betrachtet. Indem er die vielfältige Musikszene der Stadt und eine breite Palette von Kulturen in sich aufnimmt, findet der Elektronikkünstler seinen Sound im „Lärm der Stadt“. So vielseitig wie seine Wurzeln sind, klingt auch sein aktueller Song. Man hört Einflüsse von Techno, Breakbeats à la Ninja Tune und verspielte Electronica-Momente. Sehr spannend.
Totek x Allysha Joy „Oh, Light“ (Totek)
Alle Fans von Portishead oder Flying Lotus aufgepasst. Obwohl auch Lady-Gaga-Fans das hier mögen dürften. Dunkle, beschwörende Break-Beats werden mit wunderschönem Gesang kombiniert. Das ist Totek, das genreübergreifende elektronische Projekt von Allysha Joy und Max Dowling. Allysha und Max können beide auf ein umfangreiches musikalisches Können verweisen: Allysha ist Mitglied der international gefeierten Nu-Soul-Band 30/70 und verfügt über eine besondere Stimme. Max‘ musikalischer Lebenslauf ist nicht minder bedeutend: Als Mitglied von Client Liaison, No Zu und Eilish Gilligans Band gehören internationale Tourneen, Festival-Schlagzeilen und ARIA-Nominierungen zu seiner Vita. „Oh Light“ ist eine kraftvolle und dennoch fragile Produktion mit einem tollen Arrangement.