Best of Submithub Juni 2023

SubmitHub wurde Ende 2015 gegründet, um den Prozess, Musik an Kuratoren zu senden, so einfach wie möglich zu gestalten. Submithub bietet viele Statistiken und Filter, damit der Einsender sichergehen kann, dass seine Musik in den richtigen Händen landet. Für Kuratoren bedeutet das mehr Musik zu bekommen, die sie auch mögen. Der Prozess funktioniert klasse: mehr als 1,327,000 Songs wurden geteilt bis heute. Jedoch ist der Markt hart und nicht einmal die meist erfolgreichsten Artisten können jeden glücklich machen. Musik ist subjektiv und kein Kurator sieht einen Song genauso, wie ein anderer Kurator. Per se, wird SubmitHub am Besten von jedem verwendet, der realistische Vorstellungen von Erfolg in der Musik Industrie im Jahre 2023 hat. FAZEmag präsentiert jeden Monat die Favoriten von Submithub-Einsendungen.
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Andrea Crestani „Phuket incl. Alfa Cornae Remix“ (Down Deeper)
Atmosphärischer Tribal-House des Italieners, der bereits seit 2008 produziert, bislang aber irgendwie neben mir bzw. an mir vorbei gelebt hat. Seine Reiseerlebnisse hat er sehr anschaulich in dem Track verarbeitet. Der Remix von Alfa Cornae ist etwas trackiger und eine gern genommene Alternative zum Original.

Andrey Exx w/ TuraniQa „I Need To Know“ (Exx Records)
Klassischster Garage House von Andrey Davydenko mit einer sehr eingängigen Hook und zusätzlichen Afro/Tribal-Elementen, die sehr gut zu dem Backing passen. Aber die Vocals von TuraniQa sind es, die mich gefesselt haben. Funky Shit.

Banyan „Holly“ (Lilly Era)
Der schönste Track des Monats kommt zweifellos vom Duo Banyan. Freunde von organisch-elektronischer Musik dürften ihre Produktionen – vor allem Remixes – schon etwas länger kennen. So stellt man sich einen Sonnenaufgang in der Toskana vor. Fließend und frei. Großartig.

BUNS „Helix“ (Move Set)
Für alle, die in diesem Monat nur einen Breakbeat-Song benötigen, empfehle ich das wilde „Helix“ von der aus San Francisco stammenden Buns. Es beginnt wie ein ‚normaler‘ D’n’B-Track, um dann etwas ‚trappiger‘ zu werden. Sehr viel Energie.

Evelynka „Falling“ (IAMHER)
Die US-amerikanische Künstlerin Evelynka sagte mir bislang nichts, aber ihre aktuelle Nummer besticht durch tolle Vocals und ein atmosphärisch-hypnotisches Backing, das mich an Karen Overtons Hit „Your Loving Arms“ erinnert. Check!

Faded „Alone“ (Kycker Electronic)
Der Brite Faded, den man von seinen 3000-Bass-Releases kennen könnte, mit einem sehr radiofreundlichen und dennoch energetischen Vocal-Drum’n’Bass-Track, der zum einen an alte Zeiten erinnert aber auch von Sigma stammen könnte..

Flex Diamond x ManfroP „Get It Right“ (Diamond Records)
Der Luxemburger Flex Diamond hat 2010 als DJ angefangen und war von 2013 bis 2022 Resident DJ im angesagten M Club. Seine Single ist eingängiger Funky-Vocal-Tribal-House, der z. B. Fans von Milk & Sugar gut gefallen könnte.

Gilles Bernies „Traveling Cosmonaut“
Der mir bislang unbekannte Düsseldorfer DJ und Produzent Gilles Bernies hat deutsch-französische Wurzeln, was man hier heraushört. Seine Produktion ist gewollt zwischen vielen Stühlen angesiedelt und bewegt sich gekonnt auf der Grenze zwischen House und Melodic Trance bzw. Deep und Proggy. Afterlife-Fans werden hier bestens bedient.

Johannes Brecht „A New Day“ (0b16a9)
Den durch Jazz sozialisierten Stuttgarter Johannes Brecht kennt man vor allem durch seine zahlreichen Releases auf Solomuns Imprint. Nach vielen Singles und EPs, die er acht Jahre lang auf Diynamic veröffentlichte, startet Brecht in diesem Jahr sein eigenes Label 0b16a9. Der Main-Track seiner ersten EP erinnert soundtechnisch jedoch stark an Diynamic, was seine Fans freuen dürfte.

Jono Stephenson „Halcyon“ (Impressum)
Der junge Südafrikaner Jono verliebte sich schon in jungen Jahren in alles, was mit Musik zu tun hat. Seine Liebe zu Melodien hört man auch bei seinem Release auf dem Fideles-Label. Und für Fans von Fideles/Afterlife/Artbat bietet „Halcyon“ all das, was man aktuell in den Clubs hören will. Sehr zeitgemäß.

Kate Hex „Selenophile“ (Pure Black)
This is the sound of today! Die Ungarin Kate Hex vermischt auf ihrer neuen Produktion effektiv Techno mit Psy-Elementen sowie einem hypnotischen Vocal und tritt damit in die Fußstapfen von CdW und Indira Paganotto. Wir fühlen uns verHEXt.

Leaf x Phrequency „Doom“ (Visionscape)
Maximal wildes US-Brostep-Gewitter mit viel Bass und vielen effektiven Drops, die auf einem EDC sicherlich für springende Menschen sorgen werden. Der Name ist Programm.

Matt Lange x Castles Made Of Sky „When I Dream“ (Severe Records)
Unser Trance-Tipp des Monats kommt vom bekannten Protagonisten Matt Lange, der bereits seit 2010 Erfolge im Bereich Trance feiert. Der aus NYC stammende Lange hat sich hier mit Darin Epsilon (San Fran), Andre Sobota (Brazil), Waves_On_Waves (Hollywood) und Castles Made Of Sky (Seattle) zusammengetan, um eine ‚Best-Of-Kollabo‘ zu erschaffen. Mit Erfolg: Der Track ist wunderschön und in vielerlei Hinsicht bewegend.

Raho „Overloaded“ (Off Recordings)
Aufgabenstellung: Ich hätte gerne eine Techno-Peaktime-Nummer, die nach Drumcode in ihren besten Momenten klingt, aber nicht von Adam Beyers Label stammt. Lösung: Raho aus Italien mit „Overloaded“. Davide Raho alias Raho stammt aus Lecce und deejayt seit 2015. Seit seinem Start hat er bereits auf sämtlichen relevanten Festivals in Italien und in den angesagtesten Clubs gespielt. Und seine Radioshow „Are You Techno?“ erfreut sich überregional großer Beliebtheit.

Sasson x Nathan Nicholson „Color Blue“ (Armada Music)
Nicolas Sasson ist ein Pariser DJ und Produzent, der es sich vorgenommen hat, verschiedene Sounds und Melodien, die ihn im Laufe seiner Karriere inspiriert haben, zu fusionieren. Seine aktuelle Produktion ist eine hypnotisch-frühlingshafte House-Nummer mit Tribal- und Melodic-Einflüssen. Absolut formidabel.

SNEAKPEEK „Serendipity“ (Sneekpeek)
Für Fans von Björk oder The xx ist Sneakpeek ein absoluter Tipp. Das aus Los Angeles stammende Duo Dora Hiller und Aric Bohn vermischt Indie-Elemente mit Dancefloor-Rhythmen und schafft es so, eine spannende Atmosphäre zu erschaffen, die sowohl zum Nachdenken, als auch zum Schwofen animiert.

 

Aus dem FAZEmag 136/06.2023