Best of Submithub November 2022

SubmitHub wurde Ende 2015 gegründet, um den Prozess, Musik an Kuratoren zu senden, so einfach wie möglich zu gestalten. Submithub bietet viele Statistiken und Filter, damit der Einsender sichergehen kann, dass seine Musik in den richtigen Händen landet. Für Kuratoren bedeutet das mehr Musik zu bekommen, die sie auch mögen. Der Prozess funktioniert klasse: mehr als 1,327,000 Songs wurden geteilt bis heute. Jedoch ist der Markt hart und nicht einmal die meist erfolgreichsten Artisten können jeden glücklich machen. Musik ist subjektiv und kein Kurator sieht einen Song genauso, wie ein anderer Kurator. Per se, wird SubmitHub am Besten von jedem verwendet, der realistische Vorstellungen von Erfolg in der Musik Industrie im Jahre 2022 hat. FAZEmag präsentiert jeden Monat die Favoriten von Submithub-Einsendungen.
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Andy Rray „Want Me Too“ (Andy Rray)
Der Brite Andy Reynolds ist relativ neu im Produktionsgeschäft, jedoch ein alter Hase im Musikgeschäft. Er hat die letzten 25 Jahre als Tourmanager und Live-Tontechniker verbracht und u.a. mit Künstlern wie George Fitzgerald und Maribou State auf Tournee gewesen. Als Inspirationsquellen nennt er Fred P, Maceo Plex und Ben Rau. Seine aktuelle Single ist ein unwiderstehlicher Old-School-House-Bouncer mit coolem Piano und catchy Vocal-Einsätzen. Sehr funky.

Birrd „Metropolis“ (Yotanka)
Stefan Vogel stammt aus Deutschland, wohnt mittlerweile in den USA und nennt sich Birrd. So weit, so unspannend. Sein neuer Track, Teil der EP „Alba“, die am 25. November erscheint, ist hingegen sehr spannend. „Metropolis“ ist gleichzeitig treibend und energetisch und dabei auch verträumt-melodisch und ruft Hell-Dunkel-Bilder mit Zeitraffern von nächtlichen Städten und Autoscheinwerfern im Auge des Hörers hervor. Ein großartiger Soundtrack für einen Abel Ferrara-Film.

Christian Löffler x Henry Green „New Fires“ (Ki Records)
Über den großartigen Produzenten Christian Löffler müssen wir hier wohl keine Worte mehr verlieren, das haben wir schon des Öfteren getan. Bei der neuen Single „New Fires“ arbeitete er mit Henry Green zusammen, um einen emotionalen Vocal-Electronic-Tune zu kreieren. Greens sanfte Stimme weist den Weg zu Löfflers pochenden Beats und warmen statischen Sounds. Die Instrumentals des Tracks bauen sich um die Stimme herum auf und gipfeln in donnernden Club-Soundscapes, wie man es von Löffler kennt und schätzt.

Fejká „Shades of You“ (Ki Records)
Ich assoziiere definitiv The XX mit diesem Song. Und das ist das größte Kompliment, das ich geben kann, denn ich liebe The XX. Sehr stimmungsvolles Arrangement mit wunderschönen Vocals. Brian Zajak, aka Fejká, der seine Karriere bereits mit 17 Jahren begann, zeigt hier wieder einmal sein riesiges Potential. Das Stück ist ein Vorgeschmack auf sein zweites Album.

Mayko „LOST“ (Mayko)
Einen Drum’n’Bass-Tune haben wir dann auch in diesem Monat. „Lost“ ist ein cineastisches Meisterwerk mit DnB-Einfluss. Der Track wurde während der ersten Phase von COVID im Jahr 2020 geschrieben und ist eine musikalische Niederschrift des mentalen Zustands von Mayko während dieser Zeit. Der Track ist unkonventionell in vier Abschnitte gegliedert, die an eine Filmhandlung oder an eine Sonate erinnern. Der erste Abschnitt ist der anfängliche Schock, wenn die Welt auf den Kopf gestellt wird. Daran schließt sich der zweite Abschnitt an, in dem man von einer besseren Welt träumt und sich nach ihr sehnt. Nach dieser Phase der Verleugnung ist der dritte Abschnitt die Erkenntnis, dass man nicht in seiner Traumwelt lebt. Der vierte Teil schließlich ist die Auseinandersetzung mit der Realität, die vor einem liegt. Wow!

Murmur Tooth x Lars Moston „Antidote“ (Motor Music)
Murmur Tooth aka Leah Hinton aus Neuseeland, eine Metal-Gitarristin, klassische Pianistin und Sängerin/Songwriterin, und der Deutsche DJ Lars Moston haben hier eine großartige Single abgeliefert. Die Single ist der Nachfolger ihres erfolgreichen Remixes von Claptones Hit „Beautiful“ und die erste Single aus ihrem kommenden Album „No Time to Explain“. Auf das Album darf man sich in jedem Fall freuen.

Stuckinwaveforms „Never Wanted“ (1000852 Records DK2)
Aus Paris in die weite Welt der House-Musik. Da kann man nicht davon sprechen, dass er das nie wollte. Theodore Bertrand aka stuckinwaveforms ist ein in Paris ansässiger Produzent und DJ mit Einflüssen aus der elektronischen Musik. Seine aktuelle Single ist sehr leicht fließender, grooviger House mit großartigen Vocals der Sängerin Janahee. Soulig, warm und durchaus mit Pop-Ansätzen, die an Disclosure erinnern. Viel eingängiger als beispielsweise sein Album auf Orikami.

Tonelab „Inhale Exhale“ (Flow)
Irgendwie bin ich in diesem Monat sehr Vocal-lastig. Aber lasst mich halt. Philip Rex alias Tonelab ist ein australischer Künstler aus Melbourne, der als ausgebildeter Tontechniker bereits auf Labels wie Traum veröffentlichte und hier eine wundervoll-deepe Nummer abliefert. Das Ganze erinnert an Jan Blomqvist oder Monolink. Sehr schön und mehr als ein Ohr wert.

VAPA „Inside My Brain“ (Vapa)
Der französische Musikproduzent David Raimbaud ist nun schon seit 2017 aktiv und releast auf seinem eigenen Label VAPA eingängige Melodic-Progressive-Techno-Grenzgänger. Die erste Single seiner kommenden EP „Venloer“ kombiniert Vitalic, Paul Kalkbrenner und Thylacine und erschafft einen verträumten und dennoch kraftvollen Track. Zu dem Song gibt es auch einen Videoclip von Perrine Drouillet, der die Dualität des Musik/Bild-Projekts verdeutlicht

Wooli x Calcium „Restraint“ (Bassrush)
Adam Puleo aka Wooli ist unbestritten eine große Nummer im weltweiten Dubstep-Business und nicht in seiner US-amerikanischen Heimat sehr populär. Für seine neue Produktion hat er sich mit Adam Cooley aka Calcium zusammengetan. Und diese Kollabo ist massiv und Boxen-vernichtend. Wer in diesem Monat nur einen Dubstep-Track hören will, ist hier richtig.