Bonobo – Fragments (Ninja Tune)


Bonobo! Drei Grammy-Nominierungen, etliche Top-Platzierungen… ach sparen wir uns das, denn dass Simon Green einer der begnadetsten Künstler der Dance-Musik ist, ist hinlänglich bekannt. Am 14. Januar erscheint mit „Fragments“ endlich sein lang er- sehntes neuntes Studioalbum, das von Uptempo-Rhythmen bis hin zu introspektiven und melancholischen Stücken in Balladenform reicht. Und die vielerorts ins Unermessliche gestiegene Vorfreude hat sich bestätigt: „Fragments“ ist ein wahrhaftiger Geniestreich des Briten und zeitgleich sein gleichermaßen härtestes und emotionalstes Werk. Es scheint fast zu perfekt, um wahr zu sein, doch der Schein trügt nicht. Die LP ist reine Perfektion. Die Liebe zum Detail springt uns in den zwölf sorgfältig produzierten Stücken förmlich ins Gesicht. Sie spiegeln Greens unglaubliche Passion für die Musik wider und sind die Ergebnisse einer über zweijahrelangen Arbeit, die für viele Künstler wohl ein sicheres Burnout bedeutet hätten. Green erforschte die modulare Synthese, nahm Orchestren in echten Studios auf und verbrachte Nächte in der Wildnis, um „Fragments“ zu einem virtuosen Meisterwerk zu formen. Anerkennung verdient auch die harmonisch abgestimmte Kuration der unfassbar begabten und vielfältigen Feature-Acts. Ob „Tides“ mit der zauberhaften Stimme der Sängerin und Dichterin Jamila Woods, Atwood-Fergusons Streicher in „Polyghost“ oder die magische Harfe von Lara Somogyi auf „Elysian“, in diesem Fall ist wirklich alles Gold was glänzt. 10/10 Länkford