Deep House – das Genre in das der Beatport-Algorithmus mittlerweile alles schmeißt, was ansatzweise House ist. Ob 80 BPM oder 128, ob wahnsinnige Percussions und gigantische Synthesizerwellen, alles landet mittlerweile in diesem Genre, ob es passt oder nicht. Wie die Wahnsinnigen haben sich unzählige Produzenten vor einigen Jahren auf dieses Genre gestürzt, weil es sich auf einmal gut verkauft hat. Das Ende der Geschichte: nimmt man das Wort Deep House in den Mund, verdrehen viele die Augen und haben direkt Tech House mit anderer Bassline im Sinn. Umso erfreulicher ist es, wenn sich jemand ernsthaft dem Genre widmet. Der Franzose Brawther beginnt selbstbewusst sein Album „Endless“ mit einem zehnminütigen Intro, „Asteroids And Stardust“. Nach zwei Minuten ist man in einem tiefenentspannten Zustand, für den andere zehn Jahre Yoga lernen müssen. Und so unaufgeregt, wie die Pianoklänge im Raum schweben, geht es auch in den folgenden neun Tracks weiter. Weite Flächen, sanfte Percussions, nur die Kickdrum zieht einen mit einem harten Rumms in die Realität zurück. Mit „Don’t Go“ hat sich auch ein von Grund auf härteres Werk eingeschlichen, dafür gibt es mit „Endless“ im Ultra Deep Mix aber auch gleich den passenden Ausgleich. Wahre Fans des Genres werden an „Endless“ ihre Freude finden, da ist es auch verzeihlich, wenn es sich hier mehr um eine Zusammenstellung von Klassikern von Brawther handelt, als um ein richtiges neues Album. Viel Spaß beim Entspannen! 9/10, Fürst Dub.