Bürgermeister als DJ: Potsdamer SPD-Politiker erntet Kritik für DJ-Battle

Bürgermeister als DJ: Potsdamer SPD-Politiker erntet Kritik für DJ-Battle

In der Potsdamer Waschhaus Arena geht es am Samstag heiß her. Unter dem Motto „Potsdam tanzt! – Die große Tanzfreiheit“ findet dort am kommenden Wochenende ein Promi-DJ-Battle der besonderen Art statt. Unter anderem hinter den Decks: Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). Doch es gibt Kritik…

„Ein besonderer Tanzabend mit Promi-DJ-Battle erwartet euch in der Waschhaus Arena. Bekannte Persönlichkeiten treten gegeneinander an und ihr entscheidet, wer an den Turntables die beste Stimmung macht“, so der offizielle Ankündigungstext des Events. Jeder DJ wird etwa 20 Minuten Zeit bekommen, um die Crowd zu überzeugen. Das Urteil wird anschließend anhand der Lautstärke des Applauses gefällt.

Neben Schubert werden außerdem Oliver Günther (Präsident der Uni Potsdam), René Dost (Geschäftsführer der Redo-Unternehmensgruppe) und Eugen Benzel (Chefmanager des SC Potsdam) an den Decks bereit stehen.

Für Covid-sichere Umstände soll zwar die 2G-Regel sorgen – Maskenpflicht und Mindestabstand entfallen -, doch Kritik gibt es dennoch. Bereits im Vorfeld hat die vom Radio Potsdam präsentierte Tanzveranstaltung reichlich Gegenwind bekommen. So hatte sich etwa ein Potsdamer Einwohner per offenem Brief beschwert, dessen Inhalt der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ vorliegt. Verfasser Markus Weber schreibt:

„Während das Gesundheitsamt der Stadt Potsdam entgegen dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom 6. September einfach komplette Klassen für zehn Tage wegsperrt, ohne den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich nach fünf Tagen freizutesten, hält es der OB der Stadt Potsdam scheinbar für opportun, als DJ auf einer 2G Party aufzutreten – ohne Maskenpflicht und Abstandsregeln.“ Weber empfinde es außerdem als „an Unverfrorenheit kaum zu überbieten, dem Personenkreis, der die geringsten Auswirkungen auf die eigene Gesundheit zu befürchten hat, die größten Einschränkungen der persönlichen Freiheit aufzuerlegen. Nur damit andere feiern gehen können oder sich nicht selbst schützen müssen.“

Es folgen weitere Schimpftriaden, die den Verantwortlichen der Stadt Potsdam offenbar tatsächlich zu denken gegeben haben. Rathaus-Sprecherin Christine Homann erklärte am gestrigen Sonntag, dass die Durchführung der Veranstaltung nun überprüft werden müsse. Und das obwohl das Event nach aktuellem Stand sämtliche Regularien und Auflagen erfüllt.

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Quelle: Märkische Allgemeine