Bundeskriminalamt: Deutschland von Kokain und Fentanyl überschwemmt

Bundeskriminalamt: Deutschland von Kokain und Fentanyl überschwemmt. Foto-Quelle: Facebook-Seite des Bundeskriminalamtes

Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes, hat vor einer Zunahme von harten Drogen in Europa gewarnt. Gleichzeitig sprach er von einer wachsenden Verbreitung von Kokain und Fentanyl. Außerdem äußerte sich Münch zur Cannabis-Teillegalisierung. Sein Fazit: Der Schwarzmarkt sei schwerer nachvollziehbar.

Nicht gerade rosig, die Aussichten, die Holger Münch gibt. Vielmehr stimmt es bedenklich, wovor der Präsident des Bundeskriminalamtes, mit wahrscheinlichem Bezug auf die Polizeiliche Kriminalstatistik des Jahres 2024, das Redaktionsnetzwerk Deutschland warnte.

Europa werde von Fentanyl und Kokain überschwemmt. Das habe vor allen Dingen zwei Gründe. In Nordamerika sei der Kokainmarkt gesättigt, sodass die Schwarzhändler nun ihr Augenmerk stärker nach Europa richten. Gerade erst wurden in einem Koffer, der als touristisches Gepäck mit Sombreros getarnt war, an Flughafen in Edinburg Kokainmengen im Wert von 6,7 Millionen Euro sichergestellt. Die Reise begann die Person in Mexiko. Münch: Kokain verbreite sich in Europa gerade sehr stark.

Der Anstieg der Fentanylmenge liege daran, dass die Taliban in Afghanisten den Opiumanbau unterbunden hätten. Dadurch verändere sich der Markt für Heroin. Eine Verknappung tritt ein und dadurch „das Risiko einer Vermischung mit synthetischen Opioiden“. Anstelle von Opium greife man auf das synthetische Opioid Fentanyl zurück. Das Problem: Fentanyl ist wesentlich gefährlicher, ein paar Salzkörner (zwei bis drei Milligramm) können schon tödlich wirken. Die USA beklagt seit 2018 bereits etwa 250 000 Todesopfer aufgrund von Überdosen. In Kolumbien starb etwa ein bekannter Star-DJ unter Fentanyl-Einfluss.

Des Weiteren sprach Münch über Resultate der Cannabis-Teillegalisierung in Deutschland. Die Legalisierung könne „keine Wirkung auf den Schwarzmarkt haben“. Die Cannabis-Clubs könnten „den Bedarf nicht mal ansatzweise decken“, die Verfolgung des Schwarzmarktes durch die Polizei sei jedoch durch das Gesetzt erschwert. Münch: „Wenn man 25 Gramm legal in der Tasche haben darf, dann ist ein Ameisenhandel schwerer nachweisbar.“

Beschlossen wurde das Gesetzt durch die Ampel-Regierung. SPD und Union wollen, laut Koalitionsvertrag, eine Evaluierung des Gesetzes im Herbst 2025. Ursprünglich wollten CSU und CDU die Legalisierung wieder kippen.

Quellen: rnd, Groove

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