Nach der Schmach bei der Mary Jane in Berlin, Europas größter Cannabismesse, wartet nun das nächste Ärgernis in der Marijuhanawelt der Hauptstadt: Weil es noch keine Verordnung gibt, die die Zuständigkeiten im Zusammenhang mit dem Cannabis regelt, können die Cannabis-Clubs nicht starten.
Stichtag 1. Juli: Seit können Cannabis Social Clubs Lizenzen für den legalen Anbau von Gras beantragen – zumindest in der Theorie. Denn statt Joints qualmen in erster Linie die Köpfe der Bezirksamt-Mitarbeitern, die sich mühsam mit einer Festlegung der Regularien plagen.
Laut der Gesundheitsverwaltung würden die Anträge der Cannabis Clubs binnen drei Monaten bearbeitet werden, vorausgesetzt, dass alle Angaben und Nachweise zuvor bei den Berliner Bezirksämtern eingegangen sind. Die Frage ist nur: wie? Es ist nach wie vor nicht geklärt, ob die Anträge per E-Mail oder Post eingeschickt werden sollen und auch welche Abteilung innerhalb des jeweiligen Amtes für die Bearbeitung zuständig ist, ist nicht bekannt. Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur teilte das Bezirksamt Pankow vergangenen Freitag mit, dass man von der Thematik nichts wisse. Und auch die Beamten aus Marzahn-Hellersdorf gaben an, keine Informationen von der Senatsverwaltung erhalten zu haben.
Bei den Cannabis-Clubs sorgt das verständlicherweise für Unverständnis. „Die Lösung ist unausgereift und hätte bereits vor Wochen in die Wege geleitet werden können“, so Jana Halbreiter vom Verband Cannabis Anbauvereinigungen Deutschland (CAD). Sie fährt fort: „Der Senat hat es nach Monaten lediglich geschafft, den schwarzen Peter weiterzureichen“. Unter diesen Umständen wolle kein Berliner Cannabis Club seine Unterlagen einreichen, erklärt Halbreiter.
Die Gesundheitsverwaltung gab nun bekannt, die Verordnung zügig verabschieden zu wollen. Gleichzeitig räumte man ein, dass das Gesetz die Behörde vor große Herausforderungen stelle.
Quelle: Berliner Kurier
Foto: Elsa Olofsson v ia Flickr
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