Carl Cox über seine Motorsport-Liebe

Unser aller Lieblings-Gute-Laune-DJ Carl Cox bringt nach über zehn Jahren mal wieder ein neues Album raus: „Electronic Generations“ heißt das gute Stück und wartet unter anderem mit Koproduktionen von Cox‘ langjährigen Freunden Nicole Moudaber und Fatboy Slim auf. Eine neue LP des „Three Deck Wizard“ bietet sicherlich Stoff für ein mehrseitiges Feature, doch in diesem Artikel möchten wir eine andere Facette der mittlerweile 60-Jährigen Ikone beleuchten: seine Leidenschaft für den Motorsport. Mit uns sprach Cox, der sogar einen eigenen Rennstall besitzt und allein mehr als 100 Motorräder sein Eigen nennen darf, über sein Faible für Rennvehikel jeglicher Art. Außerdem präsentiert er uns drei seiner absoluten Lieblinge.

Hallo Carl. Wie ist deine Passion für den Motorsport entstanden?

Das nahm alles schon sehr früh seinen Lauf. Bereits im Kindesalter hatte ich eine Vorliebe für alles, was einen Verbrennungsmotor besitzt: Autos, Motorräder, Flugzeuge, ja sogar Züge. Hinzu kam, dass mein Vater damals häufig seine Autos wechselte. Ich war also immer sehr aufgeregt, wenn er mit einem neuen Gefährt nach Hause kam und wollte unbedingt alles ausprobieren.

Der beliebteste Motorsport in Deutschland ist nach wie vor die Formel 1, auch wenn sie im Laufe der Zeit an Beliebtheit eingebüßt hat. Wie stehst du dazu?

Ich bin mit der Formel 1 aufgewachsen und war immer ein großer Fan. Schließlich war und ist der Sport auch in Großbritannien äußerst populär und erfolgreich. Ich teile allerdings die Meinung, dass die Formel 1 im Laufe der Jahre an Exzentrik verloren hat. Das hat vor allem mit der Modernisierung der Autos zu tun. Durch die rudimentäre Ausstattung und Bauweise der Bolide war früher zwar alles unkontrollierter und gefährlicher, dafür aber auch aufregender.

In deinem Besitz befindet sich eine wirklich atemberaubende Sammlung an Autos und Motorrädern. Könntest du uns drei deiner aktuellen Lieblinge nennen?

Fangen wir mit einem Motorrad an: Der Honda RC213V MOTO GP. Es ist ein Nachbau der Maschine von Marc Márquez, seines Zeichens achtmaliger FIM-Weltmeister. 2015 brachte Honda eine straßenzugelassene Version auf den Markt und später konnten die Käufer ein zusätzliches Renn-Kit bestellen, was die PS von 159 auf satte 215 erhöhte. Ein wahres Biest und mit einem Kaufpreis von über 180.000 Pfund auch das teuerste Zweirad in meiner Sammlung.

Weiter geht es mit zwei Ford Mustangs. Ich bin ein großer Muscle-Car-Fan und besitze etwa 25 Stück von ihnen. Einer meiner Lieblinge ist der legendäre 1967er-Fastback-Mustang-GT, bekannt aus dem Film ‚Bullet‘. Wenn ich mit dem Auto fahre, fühle ich mich wie der schwarze Steve McQueen (lacht). Und dann wäre da noch ein neuerer Mustang GT aus dem Jahre 2017. Das Tickford-Design ist ein Tribut an die Rennfahrer-Legende Allan Moffat, der in Australien zu einer absoluten Ikone aufstieg.

Abschließend dann doch noch eine Frage zu ‚Electronic Generations‘. Was hat dich nach einer derart langen Pause dazu animiert, ein neues Full-Length-Album zu machen?

Das war ursprünglich gar nicht geplant. Eigentlich wollte ich es bei dem letzten Album von vor zehn Jahren belassen. Nun war es aber so, dass ich mich während des Lockdowns für irgendetwas begeistern wollte. Ich setzte also mein Studio neu zusammen und entdeckte wieder die Lust am Jammen und Produzieren. So ist dann ein Track nach dem anderen entstanden, insgesamt mehr als 20 Stück. Diesen Wink mit dem Zaunpfahl konnte ich nicht ignorieren.

„Electronic Generations“ erscheint am 16. September via BMG.

 

Aus dem FAZEmag 127/09.2022
www.carlcox.com